Sonja - Sexueller Missbrauch 19. Sitzung: Angst

Die Klientin kommt durch die Sitzungen immer mehr in ihre Kraft und Lebendigkeit. Sie hat allerdings noch Angst, damit anzuecken und ihren Partner zu verlieren.
Sonja möchte ein Profiling zu ihrem Freund Stefan machen. Sie hat immer große Angst, dass ihm etwas passiert. Diese Angst beschäftigt sie sehr und hat sich über alle Sitzungen hinweg noch nicht verändert. Sonja sieht eine Parallele zum Leben ihrer Eltern, die sich auch gemeinsam selbstständig gemacht haben und ihr Vater dann früh sehr krank geworden ist.
Sonja kommt über eine Metalltreppe auf ein Schiff. Auf eine Tür dort schreibt sie ihr Thema „Angst um Stefan.“ Dahinter befindet sich ein Raum mit einem Swimmingpool. Er wirkt kahl und das Wasser ist kalt. An einer Wand befindet sich eine Foto-Tapete auf der ein Strand und Palmen abgebildet sind. Sonja hat den Impuls ins Wasser zu springen und zu schwimmen.
Bevor sie das tut rät der Therapeut, Stefan hereinkommen zu lassen. Sonja stellt fest, dass sie ihn nicht richtig erreichen kann und er eher wie eine Statue dasteht. Sie bekommt die Worte: „Ich kann dich nicht erreichen.“ Sie versucht herauszufinden wann sich Stefan in eine Statue verwandelt hat.
Sonja gelangt daraufhin in einen Wald, wo am belaubten Waldboden eine Leiche liegt. Sie geht in Kontakt mit der Leiche, Stefan ist ebenfalls mit dabei; die Leiche gibt zu verstehen, dass Sonja selbst sie dorthin gebracht hat. Der Therapeut empfiehlt diesen anderen Teil von ihr aufzurufen. Sonja sieht sich als die von heute. Sie konfrontiert sich selbst: „Ich habe einfach immer Angst, wenn es um das Thema Missbrauch geht. Ich finde es schlimm, dass ich da Teile von mir vergraben habe.“ Sie hat daraufhin das Bild, dass ein Werwolf über sie hergefallen ist und den Teil von ihr umgebracht hat; sie war aber irgendwie damit einverstanden und hat diesen toten Teil im Wald entsorgt.
Sonja holt den Werwolf dazu. „Du gefällst mir, weil du so widerspenstig und gefährlich bist.“ Er gehorcht Sonja und gibt ihr Pfötchen. Sie zeigt das Stefan, der Angst vor dem Werwolf hat, weil er von ihm angeknurrt wird. Sie fragt Stefan direkt, ob er weiß, warum sie sich immer so um ihn sorgt. Das sei ihre Angst, dass der Werwolf ihn zerfleischen würde. Zwischen den beiden herrscht Spannung. Sonja fühlt sich mehr zur Kraft des Werwolfes hingezogen. Sie bittet Stefan ihr zu zeigen, wo diese Angst herkommt.
An der Stelle hat Sonja körperlich das Gefühl, als ob sich jemand auf sie setzen würde und sie in die Matratze drückt. Wie ein großer Sack, der sie zu Boden drückt. Sonja bekommt die Botschaft, das seien alles unerlöste Anteile, die auf ihr lägen. Sie schaut in den Sack und findet viele kleine Embryos. Sonja nimmt Kontakt mit einem von ihnen auf. „Hast du etwas mit einer Abtreibung zu tun?“ Sonja erzählt, dass sie selbst abgetrieben hat und den Fötus in einer Schachtel im Wald begraben hat. Die Leiche aus dem Wald signalisiert, dass sie damals unter anderem das Vertrauen in ihre Beziehung verloren hat.
Sonja schaut wieder in dem Sack mit den unerlösten Anteilen: sie nimmt alles undeutlich wahr und fischt einen Arm heraus. Es befinden sich noch mehr Leichenteile in dem Sack. Sonja fragt Stefan, ob er sich das erklären kann. Er erwidert, dass das alles sein Müll sei. „Das belastet mich auch, wenn du deine Sachen nicht erlöst.“ Sonja stellt fest, dass nur ein kleiner Teil aus dem Sack zu ihr gehört. Dieser Teil präsentiert sich als hässlicher Gnom, der ihr das Leben zur Hölle machen will. „Damit es dir nicht zu gut geht, weil sonst der Werwolf alles platt macht.“ Sonja fände es gut, wenn der Werwolf alles platt machen würde. Sie erkennt, dass sie Angst hat Stefan zu verlieren, wenn sie ihre Lebendigkeit entfesselt. Stefan gibt zur Antwort, dass das nicht passiert, wenn er selbst seinen Sack aufräumt. Wenn Sonja in ihre Lebendigkeit geht, muss Stefan aufräumen.
Eigentlich muss der erstarrte Stefan in ihr, die Statue, wieder in die Lebendigkeit. Sonja gibt auf das Bild der Statue Energie per Schlagen mit dem Schlagstock. „Ich möchte, dass du dich bewegst.“ Sie holt den Werwolf dazu, der Stefan zerfleischt. „Ich möchte, dass du mal wieder lebendig wirst. Du lebst deine eigene Wut nicht.“ Sonja hat Angst Stefan mit ihren Wutausbrüchen zu erschrecken. Der Therapeut, rät es einfach mal auszuprobieren. Sonja schlägt mit dem Schlagstock und gerät in Wut: „Den ganzen Tag muss ich mit den Patienten schön machen, den ganzen Müll muss ich mir immer anhören; jeder drückt mir was ins Ohr.“ Sie setzt sich mit den Patienten auseinander und erhebt eine Pauschale für Patienten, die sich bei ihr „auskotzen.“ Eine Patientin sticht besonders hervor, weil sie total überfreundlich ist. Sonja findet sie zum Kotzen. „Ich bin wie du, aber ich finde das zum Kotzen.“ Sonja erkennt, dass sie es auch mal ausdrücken will, wenn sie keine Lust hat, sich den Müll anzuhören.
Wenn sie allerdings in die Lebendigkeit geht, bekommt sie Angst ihre Patienten und vor allem Stefan zu verlieren. „Ich kann mit dir zusammen lebendig werden.“ Sie bearbeiten gemeinsam die Statue mit dem Schlagstock, die zerbricht. Stefan sitzt nun in einer Badehose da. „Stefan, ich habe keine Lust mehr auf dieses Angepasst-Sein. Das regt mich so auf. Solche Dumpfbacken von Patienten.“
Sonja befindet sich jetzt in ihrer Praxis hinter der Anmeldung. Der Werwolf steht neben ihr. Die Patienten sind eher eingeschüchtert; Ihr selbst geht es viel besser. „Stefan, hast du nicht auch einen Werwolf?“ Der Wolf von Stefan ist eher ein Wölfchen. Sonja bringt ihren Werwolf und Stefan’s zusammen. „Stefan, ich möchte mit dir zusammen die Lebendigkeit in jedem Bereich leben.“
Wieder im Anfangsraum am Swimmingpool hat Sonja den Impuls ins Wasser zu springen. Stefan kommt dazu und sie tauchen zusammen. Es gefällt ihm, dass Sonja so lebendig ist.
Die Angst ihn zu verlieren, kommt auch daher, dass er nachziehen muss, wenn Sonja sich zu sehr verändert. Oder die Beziehung geht auseinander. Sonja schlägt wieder mit dem Schlagstock: „Das tut einfach gut, dann fühle ich mich lebendig.“ Der Werwolf schleicht derweil um die Praxis.
Sonja beschwert sich bei Stefan, dass er seine Innenwelt nicht aufräumt. Sie verlangt, dass er seine Erfahrungen mit seiner Ex-Frau bearbeitet. Er ist einverstanden.
An der Stelle kommt noch ein Ball in den Raum mit der Botschaft, sich gegenseitig die Bälle zuzuwerfen. Sie sollen beide spielen und ausgelassen sein. „Wir lachen viel zu wenig.“
Sonja wird noch mal bewusst, dass sie diese Ängste dann hat, wenn es ihr gut geht und wenn sie alleine ist.
Es ist die Angst vor der Veränderung in ihre Kraft zu gehen, wodurch es dann in der Beziehung zu einem Ungleichgewicht kommt. Der Werwolf gibt zu verstehen, dass er die sexuelle Ungezähmtheit und das Nicht-Angepasst-Sein symbolisiert. Sonja lädt den Werwolf ein sich in ihrem Leben umzusetzen.