2. Sitzung – Opa / Missbrauch - Kurzfassung

Ulla kommt geht direkt in das Schlussbild der letzten Sitzung. Wo der Papa noch als Kontur am Boden liegt und Schneeglöckchen auf ihm wachsen. Die kleine Ulla ist da und gießt die Blumen. Sie spricht ihren Papa an: „Ich finde es schön, dass da die Blumen wachsen. Die alte Form von dir ist gar nicht mehr da.“
Ulla fühlt kein schlechtes Gewissen, dass sie ihren Vater dort in den Boden gestampft hat und geht im Zeitraffer voran. Aus den Blumen wächst ein Baum. Sie stellt sich unter den Baum und fühlt sich geschützt und sicher. „Im Moment sehe ich kleine, zarte Weidenkätzchen.“ Vom Baum kommen Goldstern gefallen und Ulla sammelt sie auf. Ein schönes Bild für den Segen der Vergangenheit, so wie sich ihr innerer Vater jetzt entwickelt hat.

Der Therapeut schlägt vor nachzuschauen, wie sich Ulla’s Leben und ihr Grund-lebensgefühl mit diesem Baum als Vater verändert.
Ulla befindet sich in ihren Praxisräumen und gestaltet einen neuen Raum. Sie holt daraufhin ihren Vater dazu und zeigt ihm ihre Arbeit.
Der Vater zweifelt immer noch an Ulla’s Tätigkeit, weil das nicht seiner Welt ent-spricht.
Er kann seine Welt auch behalten, muss allerdings die Toleranz aufbringen und für Ulla da sein, egal was sie macht. Ulla kniet sich vor ihren Papa und bittet ihn um seinen Segen. Daraufhin spürt sie einen kurzen Energiestrom in ihrem Körper.

Ulla’s Vater ist noch traurig, die Tochter zu verlieren. Sie holt die kleine Ulla für die er immer der Papa sein kann. „Die braucht dich, auf die kannst du aufpassen.“ Der Papa hat daraufhin die Kleine an der Hand.
Ulla’s Mann René kommt an ihre Seite und legt seine Hände auf ihre Schultern. „Das gibt mir das Gefühl von Kraft. So wünsche ich mir das auch in unserem Leben.“ Dort kommt es ihr eher so vor, dass ihr Mann wie ein Bleiklumpen an ihr hängt.
Ulla lässt sich von ihm die Situation zeigen, wo dieser Bleiklumpen entstanden ist.

Sie kommt in das Wohnzimmer seiner Familie. Ihr Mann ist 8 Jahre alt und seine Mutter stillt gerade seinen kleinen Bruder. Sein Vater kommt dazu und holt ihn von der Mutter weg, weil er angeblich schon zu groß sei. Der kleine Junge ist ganz traurig und möchte kuscheln, aber auch groß sein und dem Papa gefallen. Zugleich ist er wütend auf den kleinen Bruder, weil er ihm die Mama wegnimmt.

Ulla geht als Grosse in Kontakt mit der Mutter ihres Mannes und macht ihr deutlich, dass der kleine Junge seine Mama braucht. „Du musst dich um René kümmern; die beiden Brüder haben nämlich ihr ganzes Leben lang immer Ärger miteinander und der bleibt letztendlich an mir hängen. René lässt seine Wut immer bei mir aus.“ Die Mama zeigt sich eifersüchtig und gibt zu verstehen, dass sie René behalten und nicht mit Ulla teilen will.

Ulla fordert von René’s Mutter, sich gegen ihren Mann durchzusetzen und René kuscheln zu lassen. Sie zeigt der Mutter von damals den René von heute. „Immer ist er unzufrieden. Alle wollen ihm nur was Böses. Er ist so was von unselbstständig.“ Ulla erkennt, dass sie für René die Mama ist, weil ihm seine eigene Mama gefehlt hat. Diese antwortet, dass sie am liebsten aus der Ehe raus gegangen wäre und zwar ohne ihre Kinder. Ulla bedeutet ihrem Mann, dass sie ihm zwar hilft, dass er seine Themen aber selbst klären muss.

Sie macht die Bleikugel von sich los und gibt sie René. Er teilt die Kugel und gibt jeweils eine Hälfte seiner Mama und seinem Papa zurück.
„René ich brauch dich – die Hände frei - , um jetzt unsere Arbeit aufzubauen. Jetzt ist er auch wieder größer.“ Ulla macht symbolisch noch mehr Bleikugeln von sich ab und gibt sie René zurück. Dieser reicht sie an seinen Bruder und seine Exfreundin weiter. Mit dieser Frau hat er einen 7-jährigen Sohn, den er bis heute nicht gesehen hat. René muss erst mal Mann werden, um über-haupt ein Papa sein zu können. „Ich will dass du ein Mann bist, mein Mann.“
Ulla wird klar, dass sie nach ihren zwei Fehlgeburten eine große Sehnsucht hat, Mama zu sein, und unbewusst gerne die Mutterrolle für ihren Mann übernommen hat. Wenn sie das nicht mehr tut, kann René ihr gegenüber auch kein Kind sein. Seit 4 Jahren haben die beiden keinen Sex mehr gehabt.
René klärt seinen Mann nicht, und will nicht mit seiner Mama schlafen. Ulla müsste sich einen Liebhaber suchen und so ihrem Mann die Gelegenheit geben, eifersüchtig zu werden. So hätte er die Chance ein Mann zu werden. Es ist in Ulla’s Verantwortung entweder mitzumachen oder zu handeln und sich dabei nicht abzuschneiden.

Sex bedeutet Lebensenergie 1. und 2. Chakra.

Ulla’s Vater hält sie als kleines Mädchen. René will ein kleiner Junge sein. Ulla spielt seine Mama und alles stabilisiert sich somit. Ulla ist diejenige, die die Konstellation aufbrechen kann, indem sie von René den Mann fordert.
Ulla ist daraufhin in folgender Situation: Ihr Mann liegt morgens im Bett und lässt sich von ihr mehrmals wecken, bis er aufsteht.
Der Therapeut rät, dass sich Ulla genau dort in ihr Bett einen anderen Mann holt, um zur prüfen, wie ihr Mann reagiert.
Ulla gelingt das nicht. Sie kann sich noch nicht mal in ihrer Innenwelt einen Lieb-haber nehmen. „Ich habe das Gefühl, dass ich alles vergessen habe. Ich habe Angst davor Sex zu haben, weil dann alles, was sich die ganzen letzten Jahre aufgestaut hat, herausbrechen könnten.“
Ulla läuft in der Szene am Ehebett wie ein aufgescheuchtes Huhn herum und fragt sich, was ihre Angst eigentlich darstellt. „Ich kann René doch nicht alleine lassen.“ Er ist ganz stark Kind für sie.

Der Therapeut schlägt vor, Ulla’s innere Frau herzuholen und zu überprüfen, ob sie René als Mann wahrnehmen kann. Die innere Frau ist sehr frustriert. Sie kann René nicht als Mann sehen. „Warum suchst du dir keinen Neuen?“ Die Innere Frau hat eine große Eisenkugel anhängen.
Der Papa kommt dazu und Ulla kommt in eine Situation, wo sie 14 Jahre alt ist und ihr Papa sie nicht erwachsen werden lässt. Sie zeigt ihm die Auswirkungen. Der Papa macht die Kugel ab.
Daraufhin ist Ulla wieder in ihrem Ehebett. Sie steht auf und geht ins Bad um sich zu schminken. Ihr Mann reagiert nicht so richtig. Ulla fährt in einen Pärchen-Club und merkt dort, dass sie Angst hat vor Männern. Sie will nicht, dass ihr einer zu nahe kommt und es wird ihr klar, dass das Nein zum Sex von ihr stammt.

Ulla fragt ihre innere Frau, ob sie Angst hat dass der Opa ihr zu nahe kommen könnte. Sie bestätigt, dass sie Angst hat vor dem Sex, weil der Opa sie missbraucht hat. Deshalb hat sich Ulla auch einen Partner gesucht für den sie die Mama sein kann. Sie kann die Rolle ausüben ohne Mann und ohne Sex. Sie ist erfolglos, weil so ihre Energie nicht fließen kann.

Der Therapeut rät, den Opa herbeizuholen und zu fragen, ob er der Schlüssel ist.
Ulla sieht sich mit ihrem Opa, als lieber Opa, spazieren gehen und in der Sonne sitzen. Sie fragt ihn direkt: „Opa, bist du der Mörder in meinem Leben?“ Der Opa bestätigt. Ulla holt die Kleine herbei und fängt an zu strampeln. „Nein, nein!!“ Da gehört das Nein hin und nicht in ihr Leben: hier hat Ulla ein Nein zur Mutterrolle, zum Frausein, zur Entwicklung, zum Erfolg, zum Papa.

Es geht darum dieses Nein zu seinem Ursprung zurückzubringen, zu ihrem Opa. „Ich mache alles für dich, weil ich dich so lieb habe.“ Die Kleine mit dem Teddy kuckt den Opa ganz komisch an, sie versteckt sich, weil sie Angst vor dem Opa hat. Ulla fordert die Antwort, ob der Opa was mit der Kleinen gemacht hat, mit dem Schlagstock ein. Sie konfrontiert ihn mit den Auswirkungen in ihrem Leben. „Niemand durfte etwas erfahren oder etwas wissen.“ Ulla hält sich mit beiden Händen den Mund zu. Sie kann noch keine Betroffenheit über die Aus-wirkungen des Missbrauches fühlen. „Opa hilf mir jetzt, wenn du mich liebst.“ Der Opa prostet Ulla zu und fordert sie auf, ihn zu vernichten. Der Opa zeigt ihr das Bild, wie sie als Raupe in ihrem Bett liegt, wie in einem Kokon.

Ulla bittet die Kleine ihr Bilder vom Missbrauch zu zeigen. Ulla sieht ein weiß bezogenes Bett und eine formlose Person im Schlafanzug. Die Kleine liegt in der Mitte. Er holt sie unter die Decke und drückt sie an sich. Ulla will nicht weiter runterrutschen. „Ich will nicht mehr, dass du mich anfasst.“ Ulla will sich wehren, kann aber nicht. Der Opa hat seine Finger überall. Ulla haut dem Opa mit dem Schlagstock zaghaft auf die Finger. Es geht darum aufzudecken, was passiert ist, denn es liegt immer noch das Geheimnis darüber, dass es niemand wissen darf.

Ulla kann von außen betrachten, dass der Opa seine Finger überall hat und auf die Kleine ejakuliert hat. Sie ist voller Schleim und ganz erstarrt. Sie gibt zu verstehen, dass der Opa das immer mittags macht und dann gehen sie spazieren. Ulla fragt die Kleine, ob sie das jemanden mal erzählt hat. „Der Opa hat es verboten. Er hat mich lieber gehabt als die Mama.“ Der Opa hat es auch mit der Mama als Mäd-chen gemacht und sie ist zickig geworden. „Opa, du hast gesagt, ich bin die einzige. Da bin ich jetzt enttäuscht.“ Ulla holt ihren Papa, er ist fassungslos. „Da hast du nicht auf mich aufgepasst, und dann hängst du mir die Eisenkugeln mit der Moral an. Schau, da bin ich voll mit Sperma!!“

Das kleine Mädchen kennt das, Sperma im Mund zu haben. Ulla erzählt ihrem Vater, dass sie heut noch so einen bitteren Geschmack im Mund hat. Der Papa redet sich mit seiner Arbeit heraus. „Das ist doch alles Scheiße. Da will ich nicht mehr leben. Das hat doch eh alles keinen Sinn.“ Der Opa ist zu 50% Schuld, dass Ulla seit Jahren nicht mehr Leben will und leidet. Sie zeigt auch ihrem Mann den Missbrauch und dass er deswegen für Ulla kein Mann sein darf.
René regt sich auf und nimmt Ulla einfach in den Arm. Ulla ist sehr berührt und weint. Sie hat das Gefühl, dass sie jetzt zusammenbrechen darf und nicht mehr die Starke spielen muss. Ihr Mann ist bereit für sie da zu sein und Ulla muss bereit sein, sich ihm anzuvertrauen, sich ihm zu öffnen. So kann René beweisen, dass er Ulla’s Mann ist.

Ulla verabredet sich mit ihrem Opa, den Missbrauch aufzulösen. „Mein Leben zer-bröckelt immer mehr, weil ich es nicht mehr halten kann. Irgendwann gibt es mich nicht mehr. Ich habe keine Wahl mehr, ich geh kaputt.“ Der Opa sagt seine Hilfe zu.