Ulla 2. Session – Transformation

Kl: Ja, also ich bin auf einer Leiter und die Leiter, die führt von einer Wolke oben, nach unten auf die Erde... und auf der Erde, da ist ein Loch in der Erde, und da kann ich dann rein.
Th: Warst Du von Anfang an da oben auf der Wolke, oder wie kommst Du dahin?
Kl: Ja, das war dann da, das Bild, ja.
Th: O.k.
Kl: Wobei ich jetzt an dem Punkt bin, also vor diesem Loch, wo die Leiter rein geht und... halt... da jetzt hänge, an der Leiter...
Th: Gut, guck mal, ob Du weiter runter steigen kannst, wo Du dann hin kommst, wenn Du tiefer runter gehst.
Kl: Hm. Also... fällt mir jetzt schwer oder.. ja..
Th: Dann sag es der Leiter, sag einfach, was da ist.
Kl: Ich möchte mich jetzt an Dir festhalten, Leiter, und möchte jetzt eigentlich nicht da weiter runter... merk, dass ich anfange... mich so... beklemmt... oder... finde jetzt gerade kein Wort... zu fühlen.
Th: Wenn Du so, an Dir vorbei, runter schaust, was nimmst Du wahr? Geht es da tief runter, oder ist es da dunkel, oder wartet da jemand? Einfach mal gucken.
Kl: Das ist überhaupt so ein surreales Bild irgendwie, weil das ist gar nicht so die Erde, in dem Sinne, sondern das ist wie so ein Mini-Planet, wo eigentlich... oder wie ein Ball, mit einem Loch.
Th: Ja, o.k.
Kl: Wie etwas Lebendiges.
Th: Gut. Du kannst natürlich auch probieren, einfach mal einen Schritt tiefer zu gehen und wieder einen Schritt höher zu gehen, so dass Du spürst, Du kannst es jederzeit entscheiden, weiter runter oder hoch zu gehen. Guck mal, ob das geht. Oder Du kannst der Leiter die Anweisung geben, sie soll ein bisschen tiefer rutschen oder ein bisschen höher gehen, nur mal experimentieren, ob Du Entscheidungsfreiheit hast.
Kl: Also, wenn ich jetzt... ich hab Angst, dass dieses Loch zu geht, wenn ich drin... rein gehe.
Th: O.k., dann sag das mal dem Loch, genau, das kann ja passieren, weiß man ja alles nicht.
Kl: Ich hab den Eindruck, dass Du wie so ein Mund bist, der zuschnappt, wenn ich runter komme.
Th: Genau. Und dann bist Du weg und wer weiß, was Dir passiert usw.
Kl: Ja.
Th: Genau. Gut, dann guck mal, was das Loch jetzt sagt!
Kl: Ich hör nix, oder ich nehme nix war. Es spricht nicht mit mir. Ich möchte jetzt, *sprechen fällt schwer*, ich möchte das jetzt gern, ich möchte jetzt, dass Du mir sprichst.
Th: Wenn nicht, fordere es einfach ein.
Kl: *atmet tief*, ich soll es probieren.
Th: Ja, gut, Du könntest eine Vereinbarung mit ihm treffen – klar, musst ein Stückchen vertrauen, schon – aber die Vereinbarung treffen, wenn Du rein gehst, es soll Dich auch wieder raus lassen, jederzeit, oder so was. Guck mal, ob das geht.
Du kannst ja die Vereinbarung so machen, wie Du möchtest. Ist natürlich trotzdem eine Vertrauenssache, aber...

Kl: *zittert am ganzen Körper*, also, wenn ich jetzt da rein gehe.... kann man da überhaupt rein gehen? Das ist ja noch die Frage, es sieht so klein aus.
Th: Gut, dann stell die Frage zuerst.
Kl: Ja, das sieht so klein aus, kann ich da rein gehen? Ja, der Raum ist größer, als er aussieht. O.k. Und wenn ich jetzt da rein gehe.... passiert.... hoah... *zittert stark*... bleibt das dann offen, das Loch? Ich soll es probieren. Ich will es aber nicht probieren! Ich will wissen, ob es offen bleibt! Ich will nicht... ich will nicht einfach probieren, nachher.... ich hab jetzt Angst! Ich hab echt... *zittert stark am ganzen Körper*
Th: Ja, Du zitterst schon richtig.
Kl: Ja, das spüre ich auch, uah, das ist irgendwie nicht schön.
Th: Gut, Du kannst die Bedingung stellen, dass du jederzeit wieder raus kommst. Ob das funktioniert, dann soll es bei JA rot aufleuchten, bei NEIN grün aufleuchten.
Kl: Also gut, o.k., pass mal auf, ich frag Dich jetzt: Ich möchte jetzt mal rein und gucken, was da drin ist! Und wenn Du das Loch offen lässt, und mir nix passiert, dann leucht bitte rot... oder nee, dann leucht grün – das ist besser so – dann leucht grün, und wenn... wenn was... wenn Du mich irgendwie verschlucken willst, dann leuchtest Du rot. Ja. Es leuchtet rot.
Th: Es will Dich verschlucken.
Kl: Ja.
Th: O.k., dann musst Du jetzt besonders mutig sein, wenn Du rein gehst, oder nicht rein gehen.
Kl: *lacht*
Th: *lacht mit*, es will Dich verschlucken. Gut, es ist ehrlich, das ist auch was wert.
Kl: Jetzt leuchtet es grün. Haa... Du veräppelst mich! Das ist ja verarsche, was ist denn das jetzt? Es kann ich entscheiden. Ich kann es entscheiden, sagt es jetzt.
Th: Dann frag noch mal: Was kannst Du entscheiden? Damit es Dir ganz klar ist.
Kl: Ob es mich verschluckt oder nicht. Oder ob mir was passiert oder nicht, das ist meine Entscheidung. Ich entscheide, ob es rot oder grün ist.
Th: Gut, dann probiere es aus.
Kl: Hm, ja, o.k., ich lass es grün sein, ganz klar. *atmet tief durch*, ja, es ist grün.
Th: Dann guck doch mal, ob Du es entscheiden kannst, dass es rot wird, dann hast Du es ja getestet.
Kl: Werde rot! Jetzt lacht es! *lacht*
Th: *lacht* Trotzdem musst Du mal ausprobieren, ob es überhaupt geht.
Kl: Das blinkt hin und her, jetzt *lacht von Herzen*, grün, rot, grün, rot – ist gut, ich hab´ s kapiert! Ist gut. Oh, nee, also das ist ja echt ulkig. Ja. O.k. Es ist meine Leiter. Es ist mein Loch. Du bleibst jetzt grün und ich geh jetzt da rein.
Jetzt frag ich mich gerade, ob ich wirklich will.
Th: Genau, frag Dich.
Kl: Will ich wirklich? Ja, klar, sonst wäre ich ja nicht die Leiter da runter.
Th: Stimmt.
Kl: Bin ja schließlich darunter gegangen, damit ich dahin komme. Also.
Th: Du bist ein sehr logischer Mensch.
Kl: *lacht*, ja. O.k. Ich jetzt ja da mal rein, ganz vorsichtig... aaah.... der linke Fuß ist drin. O.k., es passiert nix, ich geh weiter... *zittert wieder stärker* ... schlotter...
Th: Du bist ganz gut mutig, wenn Du so zitterst, musst Du sehr mutig sein, es trotzdem zu machen.
Kl: *zittert sehr stark*, ich geh da rein!
Th: Das ist so wie ins kalte Wasser gehen, so kommt es mir vor.
Kl: Wobei das eher eine Wärme ausstrahlt, wie so eine... ja, wie ein lebendiges Wesen, wie so ein Körper.
Th: Ah ja! Dann gehst Du in die Lebendigkeit, oh ja!
Kl: Wie ein in der Luft schwebender Magen oder so etwas, also irgendwie...
Th: Ja, gut, also wenn Du auf der Wolke warst, dann warst Du außerhalb der Materie, wenn Du so willst, dann gehst Du jetzt in die Materie rein – kann man auch symbolisch so sehen.
Kl: Ja, symbolisch kann das ganz gut passen, weil es ist außen herum nur Luft und nix, also es ist nur: Entweder gehe ich die Leiter hoch und bin in der Wolke, oder ich die Leiter runter und bin dann in diesem Ding drin. O.k. Ich bin jetzt...
Th: Spür mal gleichzeitig, ob Du vielleicht sogar symbolisch in Deinen Körper gehst – ist es so was?
Kl: *hält inne*
Th: In Deinen eigenen Körper? In Deine Körperlichkeit, in Deine Sinnlichkeit, in Dein Fühlen, in Dein... was auch immer da auf Dich wartet.
Kl: Das könnte so sein, das kann ich jetzt gerade nicht beantworten, aber es könnte sein. Es könnte auch eine Zelle sein.
Th: Na gut, wenn Du unten bist, dann schaust Du Dich mal um, dann sehen wir es ja.
Kl: Also gut, ich gehe jetzt ganz rein. Ich hab die Augen zu. Uah. Ich spür jetzt einfach nur, ich fühl nur. *zittert extrem*
Th: O.k. Was fühlst Du? Was ist da?
Kl: Es .... *kann kaum sprechen, wegen dem zittern*... ich weiß gar nicht, warum ich so Angst habe, das ist mir nicht ganz klar. Es ist lebendig, ich bin irgendwas lebendigem drin, so viel steht schon mal fest. Es ist weich, es hat so was wie... ich kann da jetzt mal fühlen, das fühlt sich an wie ein Mund innen drin, Gaumen... *zittert und zittert und zittert*, es hat gar keine... es ist alles ganz weich.
Uah, ich bin total angespannt, Wahnsinn! Uah, wieso kann ich mich jetzt nicht entspannen? Aaah, ooah, meine Beine sind total angespannt.
Th: Red mal mit ihnen!
Kl: Oah, Beine, ihr seid total verkrampft!
Th: Genau.
Kl: Das tut schon weh! Aaah... ah, das tut richtig weh. Beine... ich komm wie... die hören mich nicht! *hebt den Kopf und guckt zu den Beinen*
Th: Guck mal, ob Du sie bewegen kannst. Ob sie Dir gehorchen.
Kl: Ah, das tut weh, oh, jetzt hört halt mal auf, ich kann das nicht mehr...
Th: Genau, guck mal, ob Du sie bewegen kannst, die Zehen, oder die Füße bewegen kannst, ob Du gehen kannst, vielleicht ist es ja das auch? Oder wo Du bist, vielleicht, plötzlich.
Kl: Das ist wie so ein Krampf! Und ich kann überhaupt nix daran ändern.. ich bin total... die krampfen voll... das krampft total zusammen... ah... oh... das tut weh! Oh man!
Th: Mach ruhig Töne, ist o.k.
Kl: Oh man! *wird lauter*
Th: Ja, Du kannst ruhig lauter werden, dann geht der Druck ein bisschen raus.
Kl: *atmet heftig*
Th: Du kannst auch schreien, wenn Du willst. Ist auch o.k.
Kl: *stöhnt*
Th: Ja, genau, mach ruhig Töne dabei, das ist gut. Das kann den Beinen helfen, genau.
Kl: *lockert sich ein bisschen*
Th: Guck mal, ob Du nicht vielleicht sogar treten willst, bewegen willst, ob Du irgendwas machen willst, mit den Beinen! Oder guck mal, was die machen wollen! Oder sag ihnen einfach, sie können machen, was sie wollen, und dann guck mal, was sie tun. Vielleicht bist Du in irgendeiner Empfindung drin? Keine Ahnung!
Kl: Haa... Beine, warum seid ihr so verkrampft, ihr tut weh! Warum tut ihr weh?
Aaahh... das ist Wahnsinn.... *stöhnt*, Beine, warum seid ihr... warum tut ihr so weeeeeeeh? *stöhnt laut* Das ist mein Schmerz, sagen sie.
Th: O.k. Wo ist er entstanden? Was ist passiert? Frag sie mal ganz konkret, die sollen es Dir zeigen.
Kl: Könnt ihr mir zeigen, wo das her kommt?
Th: Vielleicht können sie nicht weg laufen, keine Ahnung?! Die sollen es Dir mal zeigen. Spreche mal mit ihnen.
Kl: Sie sind wehrlos, sagen sie.
Th: Ah ja. Was passiert mit ihnen? Dann schau hin, schau es Dir einfach an.
Kl: Was passiert jetzt mit euch? Was ist los?
Th: Schau es Dir von Außen an, wenn Du willst.
Kl: Die will jemand auseinander drücken, sagen sie jetzt. *klingt verzweifelt*
Und ich will sie nicht auseinander gedrückt haben! *laut* Ich krampfe sie so zusammen, damit sie zusammen bleiben!
Th: Ja, und das tut weh, genau.
Kl: Jaa!
Th: Dann guck jetzt mal hin: Wer drückt sie denn auseinander? Guck mal hin.
Kl: Zwei Hände.

Th: Wo? Wo setzen die an?
Kl: Hier oben *zeigt auf ihre Oberschenkel*
Th: Ich mach das mal ganz vorsichtig, wenn es Dir zu viel ist, sag es! *greift an die Stelle an den Beinen*. Hier?
Kl: Ja! Jaaa... da... *atmet schwer, stoßartig*
Th: Guck mal hin, was ist da?
Kl: Ich kann mich nicht bewegen! Uah! *schreit*
Th: Ja, mach mal ruhig Ton, das ist gut.
Kl: Ich kann mich nicht bewegen, ich bin wehrlos! *schreit das laut aus sich heraus*
Haahahaaaa.... das ist der Hit! Das ist der Hit! Ich bin wehrlos! Ich bin wehrlos! Ich bin wehrlos. Ich bin viel schwächer!! *schreit verzweifelt* Oh Gott. Man! *ist komplett angespannt*... *atmet stoßartig*
Th: Ja, Du hast da ganz viel Spannung drauf, das ist total zu spüren, ja.
Kl: *windet sich*... geh..
Th: Ja, sag das: Geh weg! Geh weg! Guck mal, wer da ist und sag was!
Kl: Geh weg! Geh weg. *leiser*, oh nee *entspannt sich*.... *wird plötzlich ganz locker*
Th: Hm. Da war ganz viel Spannung drauf.
Kl: Wenn ich „Geh weg!“ sag, dann gehe ich weg.
Th: Ach Du gehst weg?
Kl: Ja.
Th: Ja, o.k., dann bleib da und sag er soll weg gehen, oder wer auch immer das ist. Nicht weg gehen! Bleib da! Du hast das gut früher gemacht. Guck mal, was Dir passiert ist, oder guck es Dir von Außen an.
Kl: Ich will da bleiben.
Th: Komm wieder zurück Ulla, oder guck es Dir von Außen an, Ulla: Was passiert mit Dir?
Kl: Das ist wie so ein... wie so ein Signalwort „Geh weg!“, und dann geh ich.
Th: Ja, ist klar. Da er nicht gegangen ist, bist Du gegangen. Du bist auf Deinen Wolke gegangen.
Kl: Oh, ich hab Angst.
Th: Dann komm wieder runter.
Kl: Oh, ich hab solche Angst. Stimmt, ich bin auf der Wolke. Ich bin auf der Wolke! Ich sehe es! Voll so... uuuaaah... juhu.... *atmet erleichtert*, wow, puuuh...
Th: D.h. Du bist immer auf die Wolke geflüchtet. Das war der einzige sichere Ort.
Kl: Ja, da bin ich sicher. Ja, klar, da bin ich sicher, ja, ich spüre es total! Da unten ist mein Körper. Das ist mein Körper da unten. Und jetzt bin getrennt, und alles ist o.k. und ich bin getrennt, und jetzt... jetzt spür ich aber... ich spür es... ich spür zwischen meinen Beinen...
Th: D. h. dann aber auch Du hast Deinen Körper zurück gelassen, und der ist sich selbst überlassen. O.k., dann guck mal zu, guck mal, was Du wahr nehmen kannst, oder was Du machen möchtest? Du kannst Dich auch wehren, das ist o.k.
Kl: *versucht zu sehen*
Th: Geh ein bisschen dichter.
Kl: Ich kann nix sehen, ich kann nur fühlen.
Th: Was fühlst Du?
Kl: Jetzt... zwischen meinen Beinen...
Th: Ja? Was ist da? Ich berühr Dich im Moment absolut gar nicht. Guck mal, was Du fühlst.
Kl: *zittert wieder* *riecht*......
Th: Ja? Was riechst Du? Was ist da?
Kl: Hat meine Beine auseinander gedrückt. Ganz weit auseinander.
Th: Betrachtet er Dich, oder tut er Dir was?
Kl: Er guckt nicht... er guckt nicht her.
Th: Er guckt nicht her?
Kl: *verneint*
Th: Spreche ihn mal an! Fordere es mal ein!
Kl: *zittert jetzt wieder so extrem, dass sie kaum sprechen kann* Was m... was ma.... was m... was mmm.... was machst Du?? Aaah... was machstn... was machst Du... was machst Du da?? Was machst Du da? Ich leck Dich!! Buaaahh.... IHGITT!!!!
*schreit komplett angewidert* Aahh.... ist das eklig.... aaah.... ist das eklig... ihgitt.... ihgitt.... iiiiihhhh..... mich ekelt es... mich ekelt es so..... wie er das gesagt hat! Oah, ist das eklig..... ist das ekelig! Er schleckt mich, sagt er, uah, iiiiih.... ich will nicht geschleckt werden! Uah! Pfui kacke! Ist das ekelhaft!
Th: Christine, ich gebe Dir jetzt mal was in die Hand hier *reicht ihr das Dyhando*. Komm mal her. Du wehrst Dich jetzt mal. Wehr Dich mal! Komm, setz Dich mal auf! Setz Dich auf.
Kl: *kommt hoch*
Th: Und sag ihm, er soll das sein lassen! Du musst das ihm irgendwie deutlich machen, Du kommst sonst nicht weiter, der macht mit Dir, was er will. Sag ihm, er soll aufhören!
Kl: *ist noch immer vollkommen angewidert*, ich find das... ich find es so ekelig!
Th: Ja, genau, dann sag ihm das auch! Sag ihm das: Ich finde es ekelig! Er soll aufhören!
Kl: Weißt Du, was ich hab gerade? Ich...
Th: Ja?
Kl: Ich fühl mich voll schuldig.
Th: Ja, dann sag das auch, egal, Du musst in die Handlung gehen, geh in die Handlung! Schrei ihn an, stups ihn an, schrei... mach irgendwas. Geh in die Handlung! Kl: *stockt*
Th: Was immer da ist, es ist o.k., sag es ihm. Auch wenn Du Dich schuldig fühlst, das ist egal, lass es da sein.
Kl: Ich, ähm.... oh Gott.... *schnauft heftig*... da gibt es einen Teil, da gibt es einen Teil von mir, der irgendwie... ich hab das Gefühl, ich bin gerade irgendwie.... ich bin jetzt eine Frau und ich..... *stockt*
Th: Ja?
Kl: Ich bin gerade beides, weißt Du, und...
Th: Ja.
Kl: Das ist wie in dem Traum?! In dem Traum ist es so, dass ich erregt bin, aber nicht wegen dem, der da ist, sondern weil ich es halt bin, weil ich eine Frau bin, und weil ich Lust habe und... aber nicht mit dem!
Th: Sag es ihm! Sag es ihm: Aber nicht mit Dir! Sag es ihm!
Kl: Nicht mit Dir! Mit Dir nicht! *kommt jetzt allmählich in Rage*
Th: Ja, genau, das ist es doch! Sag es ihm: Du nicht!
Kl: O.k., ich sag Dir jetzt was: Ich hab Lust, ja? Ich hab Lust! Hab ich, weil ich eine Frau bin, aber NICHT MIT D I R !!!! N I C H T M I T D I I I R!!!!! *schreit und schlägt jetzt mit dem Dyhando auf den Boden*
Nicht mit Dir! Du lässt die Finger weg! Du bist.... *kocht vor Wut* *knurrt laut*
Th: Ja, das ist toll, drück es aus! Das ist toll.
Kl: Aaaah.... das macht mich so...... grrrrr.....
Th: Das ist einfach Power, das ist einfach Power, guck mal, was Du für eine Power hast! Was Du für eine Energie hast! Ja, zeig es ihm!
Kl: Nicht DUUUUUU! Nicht Du! Nicht Du! Du nicht! Du nicht! Nein, Du nicht! *haut drauf und schreit und knurrt*
Th: O.k. Guck mal, ob er es wahr genommen hat.
Kl: Ja. *zufriedenes schnaufen*
Th: Guck mal, wie er guckt! Schau ihn an dabei!
Kl: *richtet sich kerzengerade auf*, *sitzt mit erhobenem Kopf und vol aufgerichtetem Oberkörper da*
Th: Ja. Das ist nämlich Deine Power und das ist auch Dein Lust und Du entscheidest. Guck ihn an, guck ihn an! Damit er Dich wahr nimmt, damit er Dich spürt, damit er Deine Power sieht! Dass Du nicht mehr abhauen musst, auf die Wolke.
Kl: Ich sehe nur die Augen! Die sind...
Th: Ja. Red mit den Augen! Sag es ihnen!
Kl: Ich sehe euch, euch Augen! Ihr seid grausam! Ihr seid wirklich.... ihr seid so ziemlich das schlimmste was ich... an was ich mich erinnern kann... *atmet schwer und stoßartig*, ihr seid riesig groß! Riesig groß und bääh.... und ihr seid der Inbegriff von.... von... die quellen... ihr quellt so... ihr quellt so raus... ihr könnt noch so raus quellen, ich bin jetzt erwachsen! *haut wieder auf den Boden und schreit*, ich bin jetzt ERWACHSEN! Jetzt bin ich hier! Jetzt bin ich hier! ICH BIN HIER! Aaah... ich bin jetzt erwachsen!
Th: Und sag mal, jetzt kannst Du Dich wehren! Jetzt kannst Du Dich auch wehren! Ja, weil Deine Power ist total da, jetzt müsste er Angst vor Dir kriegen. Guck mal, jetzt müsste der einen Heidenrespekt vor Dir kriegen.
Kl: Ah, die Augen sind schon kleiner geworden.
Th: Dann sag es ihnen.
Kl: Ihr seid kleiner geworden, aber ihr seid immer noch so verdreht.
Th: Genau. Voller Gier.
Kl: Die drehen sich so.
Th: Guck mal hin, ob die voller Gier sind, oder was ist es denn?
Kl: Ja, die sind gierig. Genau, das ist es! Giiiierig! Und WIE! Oh Gott, ja, genau, das ist es! Das ist genau das Wort! Gierig! Aber wie gierig! Ihgitt! Und dann auch noch die Nase! Wuuuaaaah.... aaaahhh... ihgitt und dieser Gestank! Wie Du stinkst!!!! *schreit laut* DU STINKST! Nach Alk! Du stinkst nach Alk! *schreit alles raus*, AH, DAS IST SO EKELHAFT, weißt Du eigentlich, wie ekelhaft das ist???!!!! Uaaah.... aaah... ihgitt..... uah... so ein widerliches... ooaah... dafür gibt es kein Wort!
Th: Aber ist toll, wie Du das ausdrückst: Dein ganzer Körper drückt das aus. Genau das ist es! Und das soll er sehen, dass sollen die Augen wahr nehmen, genau.
Kl: Er sieht jetzt, dass ich groß geworden bin. Da guckst Du! Komisch oder?
Th: Jetzt bist Du nämlich nicht mehr klein und abhängig.
Kl: Stell Dir vor, ich bin gewachsen, trotz allem!
Th: Ja.
Kl: Daran hat er nie gezweifelt, hat er jetzt gerade gesagt.
Th: Ah ja.
Kl: Ah ja, genau. Daran hast Du also nie gezweifelt?
Th: Dann frag ihn doch mal, in welchem Alter hat er Dich denn benutzt? Guck mal, welches Alter sagt er denn? Frag ihn mal! In welchem Alter warst Du denn, als er sich getraut hat?
Kl: Wie alt war ich? Oh nee, er sagt immer. Äh, was heißt das?
Th: Was sagt er?
Kl: Was heißt das? Immer, immer. WANN IMMER???? Von... von wann?
Th: Er hat Dich immer gierig geliebt?
Kl: Er hat mich immer gierig geliebt, er liebt mich heut noch gierig, aber heut kommt er nicht mehr AN MICH RAN!!
Th: Sag es ihm direkt!
Kl: Heut kommst Du nicht mehr an mich ran! Heut kommst Du nicht mehr an mich ran! Ich weiß das! Ja, er würde gern an mich ran kommen!
Th: Ja, so gern macht er das.
Kl: Uääh, uäh, ich hass Dich. Bääh, ich verabscheu Dich, ich verabscheu Dich, ich hass ich Dich... Du bist wie... wuäh... wuäh... uaah... ooah.. „Aber ich bin doch Dein Papaaaa...“ *atmet aus*, nee, *verneint*
Th: Dann müsste er zu Dir halten. Dann müsste er für Dich da sein.
Kl: Nee. *flüstert*, Du bist nicht mein Papa. „Doch ich bin Dein Papa.“, nee, das bist Du nicht. Du bist nur mein Erzeuger. Und selbst das würde ich nicht wollen, dass Du es bist. *atmet tief durch*
„Ich bin gierig, ich bin gierig!“, sagt er, „Ich bin gierig, gierig, gierig!“... *schlägt auf den Boden und schreit* SOFORT HIER WEG! *drohend*, oh Gott echt, tu Deine Finger weg, hau drauf, echt, oooh... *schlägt ein paar mal mit dem Dyhando zu*
Th: Ja, tu das, das ist toll, ja.
Kl: Oh... *atmet heftig*, der traut sich nicht mehr... tu die Hände weg! Ich hack sie Dir ab, ich hack sie Dir ab! Ich hol mein Beil und hack Dir Deine Hände ab! Ich hack sie Dir ab, echt, ich mach es *schreit*, ich hack sie Dir ab, die scheiß Hände da... *atmet durch*, was ist jetzt? Immer wieder, immer wieder, wenn er Zeit hat, immer wieder, wenn er getrunken hat, wenn ich da war, wenn ich allein war, und ich war oft allein... *haut und schüttelt sich, windet sich, zappelt*, *krümmt sich auf der Matratze, in sich zusammen und haut mit der Faust auf die Matratze*.... *krümmt sich vor Schmerz*... *schluchzt*
Th: Zeig ihm Deinen Schmerz.
Kl: *bekommt kaum Luft*, *atmet schwer und stoßartig*, ich sehe ihn jetzt, ich sehe es, ich sehe es....
Th: Red mit ihm! Zeig ihm, dass Du es...
Kl: Ich sehe Dich! Ich sehe Dich! Wie Du Dich über mich rüber beugst... gierig, gierig, gierig... und immer wenn Du betrunken warst... immer musstest Du was trinken, immer musstest Du was trinken... „Ich konnte es nur, wenn ich getrunken hab...“, sagt er, „... weil sonst hätte ich ja gewusst, was ich tu.“
*flüstert* Oh Gott ist das arm. Ist das arm.
Manchmal musste es ganz schnell gehen.
*entspannt sich*, ich will meinen Körper zurück.
Th: Ja. Red mit Deinem Körper. Du hast ihn nämlich in Stich gelassen.
Kl: Körper, ich will Dich zurück.
Th: Du bist weg gegangen, weil Du es nicht ausgehalten hast.
Kl: Ja. Er will mich auch zurück.
Th: Ja.
Kl: Ich will mich zurück, ich will mich zurück, ich will mich ganz. Ich will ganz leben. Ich will ganz leben. Ich will ganz leben. *räuspert sich*...
i c h m ö c h t e g a n z s e i n - ich will ganz sein.
Th: Ja.
Kl: Das ist mein dringendstes Bedürfnis. Jaaaa.... jede Faser, jede Zelle sagt ja. Jede Zelle, jede einzelne schreit ja. Jede einzelne! Kannst Du Dir das vorstellen, wie viele „JA´s“ das sind? Wow!
Th: Das heißt Du wirst auch erwartet. Oder dringend gebraucht.
Kl: Das schreit alles: HIER, ja, hier, komm, wir warten, ja, hier, wir sind hier...
Ich bin ja schon dabei. Ich muss nur noch... dieses Arschloch da umbringen. Oder... weiß nicht, was machen wir mit dem?
Th: Frag ihn mal, was er meint. Weil er hat ja auch heftige Schuld auf sich geladen. Dem muss ja auch nicht gut gehen. Frag ihn mal, was er meint.
Kl: Was soll ich mit Dir machen? Ich soll ihn töten. Er hat den Tod verdient.
Th: Ja, ist o.k. Dieses Bild von Deinem Papa kannst Du auch umbringen. Das ist nicht Dein Papa.
Kl: Ja, das ist auch nur der, der... ich sehe ja auch zwei Papa´ s. Ich hab zwei! Ich sehe den von jetzt (den Täter) und den Teil, den ich lieb. Und es ist schwierig... weil...
Th: Red mit den beiden! Es sind zwei da, also red mit den beiden .
Kl: Da ist der Papa von heute (zeigt auf ihre linke Seite), da bist Du von heute, Du bist süß, Du bist echt süß, Du bist ein goldiger Papa. Und Du bist irgendwie knuddelig, ich mag Dich! „Ja, ich mag Dich auch!“, sagt er.
Th: Dann zeig dem Papa von heute diesen anderen, gierigen Teil da, den gierigen Papa von damals.
Kl: Aber Papa, Du erinnerst Dich nicht.
Th: Zeig es ihm. Bring sie zusammen, in Deiner Innenwelt, dann sieht er es.
Kl: O.k. das versuchen wir. Hör mal.... „Das ist er nicht.“, sagt er.
Th: Ja? Wer ist es? Frag ihn, Deinen Papa!
Kl: Wer ist es? Ein Monster.
Th: Ja. Ein Monsterpapa. Soll er ihn mal so anreden, soll er ihn mal kennen lernen. Vielleicht kennen die zwei sich auch noch nicht.
Kl: Kennst Du den? Nö.
Th: Der war immer nur das, wenn er besoffen war? Frag mal nach! Frag ihn mal ein bisschen aus.
Kl: Dann frag ich... dann muss ich den fragen (zeigt auf den „gierigen Papa“ vor ihr), der weiß das. Du! Wann warst Du da? Natürlich, ja! Er hat es ausgenutzt, er hat die Bewusstlosigkeit ausgenutzt. Du hast die... Du...? Hm. Er sagt er ist der Schatten. Ah ja. Die Gier, die ganze Lust, ah ja... o.k., jetzt verstehe ich, jetzt kommt das gerade ganz rüber, abgespalten! Das ist es! Das ist es! Abgespalten! „Ich bin die abgespaltene Lust!“, sagt er.
Th: Ja. Er hat nicht lieben dürfen, also hat er sich anscheinend...
Kl: „Ich hab mich selbständig gemacht. Ich hab Deinen Papa ausgeknipst, und dann hab ich Regie übernommen. Und dann...“, ja, aber, das ist jetzt für mich eigentlich.... hm.... komm mal Du her (holt den heutigen Vater von links mit der Hand herbei), er sagt, er ist ein Teil von Dir! Glaubt er nicht. Oder? Jetzt überlegt er schon.
Th: Soll er mal ein bisschen dichter ran gehen! Soll er mal in die Augen gucken!
Kl: Guck ihn Dir mal an, Papa, guck genau hin, wenn Du nämlich näher hin gehst, ist es nämlich gar kein Monster, das hat nämlich ein Gesicht, guck mal genau hin! Kennst Du den? Den will er nicht mehr sehen.
Th: Ah, mhm! Er lehnt ihn auch ab?
Kl: Ja.
Th: D.h. er muss ihn kennen.
Kl: Er will ihn nicht mehr sehen, er dreht sich weg. Das ist der Loser. Der Säufer. Der sieht auch ganz anders aus als Du.
Th: Der seine Tochter benutzt, ja.
Kl: Der hat so ein aufgedunsenes Gesicht.
Th: Frag ihn mal, wie lange er das gemacht hat. Er kommt hier nur raus, wenn er alles auf den Tisch legt, wenn ihr alles durchgeht, wenn alles aufgelöst wird, damit er endlich voneinander los lassen könnt – heißt das auch. Weil er hat Dich immer noch besetzt, er besitzt noch Deinen Körper, er besitzt noch Deine Reaktionen, er erzeugt noch Ekel, Du kriegst noch Angst und Panik usw.
Kl: Er hat noch viele andere Teile von mir besetzt, sagt er gerade. Er macht mich schuldig.
Th: Ja. Frag ihn auch mal, ob er für Deine Alkoholsucht verantwortlich ist. Ob er ja oder nein sagt.
Kl: Bist Du für meine Alkoholsucht verantwortlich? „Ja, natürlich.“, war das erste was kam.
Th: Ja klar. Wenn Du so willst: Er ist sogar in Dir drin und hat Dich ein Stückchen übernommen, oder besetzt, in einem Teil Deines Gehirns hat er sich breit gemacht, wenn Du so willst.
Kl: *stimmt zu*
Th: Wenn Du einen Anfall gekriegt hast, hat er dann gearbeitet? Frag ihn mal!
Kl: Das hab ich nicht verstanden.
Th: Wenn Du einen Anfall gekriegt hast, einen Alkoholanfall, Deine Sucht, Deine Lust... ist er das dann gewesen, frag ihn mal!
Kl: Warst Du das, wenn ich.... er ist immer die Hand, die nach der Flasche greift, sagt er.
Th: Ja, ist klar.
Kl: Warum? Weil ich....
Th: Er lebt in Dir.
Kl: Ja, und „Weil ich Dich damit besinnungslos mach. Weil ich dann die Oberhand über Dich habe. Weil Du dann nicht mehr weißt, was Du tust. Weil Du dann mir gehörst.“, ich will Dir aber nicht gehören. Ja, das hat er schon gemerkt. Damit hat alles angefangen.
Th: Deshalb hast Du es ja auch geschafft, Dich davon frei zu strampeln.
Kl: Hm *bejahend*, das war der erste Punkt. Da hat er angefangen sich zu ärgern. Da hat er angefangen, sich zu ärgern, dass ich nicht mehr mit spiele.
Th: Ja. Frag ihn mal, ob er jetzt auch verantwortlich war, letzte Woche, dass Dir so kotzelend war, dass alles hoch gekommen ist, in Dir und dass Du... frag ihn mal! Hat er auch versucht, in Deinem Körper da zu rumoren oder so...?
Kl: Letzte Woche war mir fürchterlich oft schwindlig und schlecht. Sagt er, nöö, das ist meines. Das ist meine Art. Davon.... na ja, ganz allein meines? Ja, mit Schwindel und Übelkeit hat er nix zu tun.
Th: O.k. Ja, vielleicht gibt es ja noch einen anderen Anteil, wer weiß, wen wir da noch aufdecken alles.
Kl: Aber als ich gedacht hab, ich müsst jetzt was saufen, das warst Du, oder? Jetzt grinst er bloß.
Th: Hat er eine Chance wieder gesehen?
Kl: *bejaht* „Ich bin nah dran!“, sagt er, „Ich bin nah dran!“, Du bist überhaupt nicht nah dran! Nee, das bist Du nicht!
Th: Ja. Na ja, wir haben letztes mal Deinen Missbrauch aufgedeckt und Du hast wahr genommen, dass Dein Papa Dich leckt, dass er ganz.... dass er Ekel produziert in Dir. Und das ist, wenn Du so willst, er hat die Chance gewittert. Dass das alles hoch kommt, und was kannst Du dann machen? Du kannst es nur noch weg drücken, weil Du es nicht mehr spüren willst. Und das ist er. Wenn Du so willst: Alles, was Du erlebst, ist quasi in Deinem Gehirn und lebt weiter, weil es ist Dein Gedächtnis. Dein Gedächtnisbild. Dieser Teil ist quasi ein Teil von Dir geworden.
Kl: Ja, das ist ein Teil von mir. Jetzt kommt mir gerade die Erinnerung an die Session am Samstag, also nicht Session, die... ähm... wo ich gelegen bin, auf der Couch, und da war die Marina dabei, und da war es so – das kommt mir gerade – weil ich jetzt gleich merke, das ist die Übereinstimmung mit dem, was Du sagst... ich hab meinen, Dich, Dich da (zeigt auf den Vater vor ihr)... den Vater da... Dich hab ich an den Materpfahl gebunden.... aaahh, jetzt lacht er, uah, ist das dreckig! Jou! Der lacht total dreckig! Ja, das hat er mir damit zeigen wollen! Weil ich hab ihn an den Marterpfahl gebunden und plötzlich war ich in dem drin! Plötzlich war ich das. Weil er ist dann bewusstlos.... Du, Du bist dann bewusstlos geworden und bist dann so weg gekippt... so.... so... (imitiert einen Betrunkenen) war er irgendwie weg... und auf einmal war ich das. Dann war ich da drin und dann war ich diejenige. Und dann hat sich das geteilt und dann war dieses Sucht... dieser Suchtteil von mir, das war aber dann ich... und jetzt verschmilzt das gerade so.
Th: Also ist er auch Dein Suchtteil.
Kl: Er sagt gerade, er ist es nicht, er hat ihn produziert. Also JA, letztendlich ist es: Ja, mit dieser kleinen, feinen Unterscheidung.
Th: Ja, ist klar. Ist der in Deiner Suchttherapie damals nie angesprochen worden? Oder hoch gekommen? Oder gab es da einen Hinweis darauf, auf Missbrauch oder so?
Kl: Nee. Nur meine Träume.
Th: Nur Deine Träume. Nach Deinen Träumen bist Du nie gefragt worden?
Kl: Die hab ich von allein angesprochen. Ich aber nicht danach gefragt worden. Aber meine Träume waren... ich hätte mich nie geöffnet, bezüglich der Bulimie... mein Traum war, der mit der Wasserleiche, war.... mit dem bin ich morgens aufgewacht, vor der... ich hab immer geträumt und dann hatte ich ein Therapiegespräch, so ungefähr. Mein Traumselbst... also das hat einfach so funktioniert, das hat so funktioniert. Und dann bin ich mit dem Traum in die Therapiestunden. Sonst hätte ich gar kein Thema gehabt. Ich hätte nicht gewusst, was ich sagen soll.
Th: Aber jetzt haben wir ihn ziemlich... weil er ist jetzt nämlich dran. Wir haben ihn entlarvt, und Du bist in Deinem Körper und Du hast ihm auf die Finger gehauen und er hat jetzt ein dickes Problem, weniger Du.
Kl: Er sagt, er ist autonom.
Th: Ja und nein. Er war autonom bis eben.
Kl: Oh, jetzt krieg ich Kopfweh.
Th: O.k., pass mal auf, bleib mal da, hier *reicht das Dyhando*, pass mal auf, nur mal ein bisschen experimentieren:
Kl: *ist einverstanden*
Th: Sag ihm mal, er soll Kniebeugen machen! *schlägt einmal demonstrativ auf den Boden*
Kl: *fängt an zu lachen*
Th: Nur fordern. Hau drauf und der macht das, guck! Ja? Es geht jetzt nicht um die Wut raus lassen, es gut nur drum: Wer ist denn hier autonom, und wer ist denn hier der Boss?!
Kl: Ja, o.k. *lacht*.... also pass mal auf... jetzt... mach mal Kniebeugen.... *lacht und lacht*, das ist genial...
Th: Macht er es?
Kl: Er sagt, er muss sie machen! *lacht*, ach ist das cool, *lacht selbstzufrieden*, das heißt, ich bin der Boss!
Th: Sag es ihm!
Kl: Ich bin jetzt der Boss! *lachend*, Du musst Kniebeugen machen, wenn ich es sage!
Th: Er muss sogar einen Kopfstand machen, auch wenn er es nicht kann.
Kl: *lacht und lacht*
Th: So viel zur Autonomie, ja?! Also er ist autonom, aber...
Kl: Das war ein Scherz!
Th: Aber jetzt ist er, jetzt ist er seine Autonomie los.
Kl: Ah, das tut gut! Das tut echt gut, das kann ich Dir sagen!
Th: Sag es ihm!
Kl: Das ist genial, Du bist echt ein Hanswurst! *lacht*, Du musst jetzt machen, was ich sage, hey. Oh ja. *wird ernst und ruhig*, oh ja, oh ja.
Th: Er hat im Verborgenen gelebt, da war er autonom. Da warst Du ausgeliefert, und trotzdem warst Du stärker, weil Du hast Deine Sucht überwunden, Du warst trocken, ja?
Kl: Ich bin es.
Th: Du bist es. Du hast es geschafft. Selbst die letzte Woche, da hat er angegriffen und hat es nicht geschafft.
Kl: Ja. Ja.
Th: Also seine Zeit ist jetzt echt abgelaufen. Jetzt haben wir ihn sichtbar gemacht.
Kl: Ja, er sagt tatsächlich... er sagt es... in meinem Kopf sagt er „Ich muss machen, was Du sagst!“, das sagt er! Ganz deutlich! Ich höre das ganz deutlich, das er das sagt¨ „Ich MUSS machen, was Du sagst!“. Das ist super! Danke! Da bin ich total froh.
Th: So. Wenn das so ist, dann würde ich folgenden Vorschlag machen: Sag ihm, er soll aufhören das Mädchen zu lecken! Dieses Kleine da. Er soll hin gehen und soll aufhören und soll sich entschuldigen. Der erste Schritt.
Kl: *flüstert* ja, ja, das ist richtig.
Zuerst guckst Du es Dir mal an! Guck Dir mal das kleine Kind an! Er will nicht. Doch, Du guckst es Dir an!
Th: Genau, das geht nicht mehr! Sonst hat er nämlich die Macht behalten, das geht nicht.
Kl: Du kommst jetzt hierher! Du guckst es Dir jetzt an! Du kommst HIERHER und Du guckst es Dir an! Er muss... er muss... er muss.... er MUSS gucken! Und wenn ich Dir die Augen aus den Augenhöhlen rupfe und sie drauf halt, ist mir egal, Du guckst es Dir jetzt an! „Ja, O.k.“. Gut! Guck! So.... mei, echt, das ist echt ein süßes kleines Kind, hey, „Ja, ich weiß!“, sagt er, ja! Uaaahhh! *knurrt*
Th: Er kann sich ja für seine Lust eine Frau nehmen, aber kein Kind. Seine Lust ist ja o.k., aber nicht das Kind! Weil das kann sich nicht wehren.
Kl: *schnauft laut*, Ich, ja, das muss ich Dir ganz ehrlich sagen, ICH spür gerade...ich stehe jetzt hier (zeigt auf sich), hier ist das Kind (zeigt nach links vorne), hier bist Du (rechts vorne), und ich spür, dass Deine Lust nicht o.k. ist! Absolut nicht! Ich würde am liebsten jetzt Dir den Schwanz abschneiden.
Th: Mach es.
Kl: Würde ich am liebsten tun!
Th: Ja, ist o.k., mach es! Mach es!
Kl: Das kann ich nicht, ist ja blutig.
Th: O.k. Sein Problem.
Kl: Mmmmh.... was könnte ich denn machen?
Th: Du darfst das Bild zerstören, Du musst es sogar zerstören. Weil Dein Papa ist ganz jemand anders, und der kann erst dann zum Vorschein kommen, wenn das Bild zerstört ist. Also Du darfst, von meiner Seite her, alles tun, was Du willst. Du darfst ihm auch den Schwanz abhacken, weil da gehört der Schwanz nicht hin.
Kl: Mich ekelt es.
Th: Ja, das ist genau der Punkt, um den es geht, Dich ekelt es. Das ist ein Körpergefühl dazu. Zu diesem Bild gehört ein Körpergefühl und das kennst Du. Und das war seine Macht, das war seine Autonomie. Er hat Dich aus dem Körper vertrieben. Du bist auf die Wolke.
(Kassette wechselt)
... er soll her kommen, Du kannst ihm das erzählen und kannst IHN vertreiben, oder zerstören.
Kl: O.k., also, Du musst jetzt machen, was ich will, das ist das Erste.
Th: Das ist die Nummer eins, klar, ja.
Kl. Hmm.... mir tut der Kopf weh.
Th: Ja, das ist ja auch für Deinen Kopf was ganz was anderes und Neues.
Kl: Ooh... puuuh...
Th: Und das zweit ist: Du entscheidest.
Kl: *sagt gleichzeitig zum Therapeuten* Ich weiß, was ich machen will!
Th: Ja?
Kl: Ich will ein Messer und ich will ihn erstechen!
Th: Ja, dann tu es!
Kl: *richtet sich auf*, wie mach ich das denn jetzt?
Th: *lacht*, ja, wahrscheinlich so wie früher immer: Von vorne oder von hinten, wie auch immer.
Kl: *lacht*
Th: Und genieß es, das ist nämlich Rache. Ja, das musst Du sogar. Weil das ist das Bild von dem Dämon, von Deinem Vater, der Dich benutzt hat und das darfst Du zerstechen.
Kl: *atmet tief* *hält das Dyhando in der Hand*, gibt es irgendwas dagegen *hält das Dyhondo so in die Luft*... oder kann man was dagegen halten? Irgendwie was.... damit ich ihn erstechen kann... ich will ihn jetzt...
Th: Ja.
Kl: Oh, ich will Dich jetzt erstechen! Ich will Dich jetzt erstechen! (ich muss jetzt, während ich das abtippe, von Herzen lachen und, diese Randbemerkung möchte ich jetzt machen, ich fühle mich so gut damit, das jetzt abzuschreiben.... einfach grandios, das macht so viel Spaß! Und ich finde das gerade sehr lustig... und ich muss herzlich lachen!)
Th: Oder stell Dich da vor die Wand! Dann kannst Du vielleicht in die Wand pieksen, das geht auch.
Kl: Ah ja, das ist eine super Idee! Ja! Eine super Idee! *wird zur Wand geführt*
Jetzt steh ich! Ah ja! Ah, das ist gut! Ich stehe! Ah, ich bin groß! Ah ... *schreit inbrünstig aus sich heraus* ... JAAAAAAAAAAA! Ah ich bin groß! Ah ist das genial! *streckt sich, reckt sich, baut sich zu voller Größe auf* Ich liege nicht mehr! Ich bin groß, so groß wie Du! Guck mal! Ha, ist das super! Genauso groß wie Du! Ach, und stärker bin ich auch. Hmmm.... *genießt es*.... und jetzt.... ach, ich hab so eine Machete!
Th: Ja!
Kl: *atmet mehrere male tief durch*, ah ja, puuuh, ich muss mich sammeln.
Th: Ja. Ist o.k.
Kl: Ich brauch jetzt einen Helfer. Aah.
Th: Guck mal, wen Du herbei holen willst.
Kl: Ich brauch jetzt meine „Millionen Legionen“ (Lied von Fanta 4). Ich hab jetzt meine „Millionen Legionen hinter mir“. Hach, die sind alle da! Ist das geil! *freut sich, lacht, juchzt*, jaaa, die sind alle da! Ach, das ist super, ihr stärkt mir den Rücken! Guckt mal, ich hab ihn hier vor mir stehen. Genial. Die sind alle da. Die sind alle bei mir. Sie sind ALLE bei mir, das ist super, mein Rücken ist gestärkt. *atmet schwer*
Er steht an der Wand. Ich muss das jetzt machen. Jetzt gehört jetzt dazu, das ist jetzt einfach, das ist so die Regel: Er hat was getan, was er nicht tun darf!
Th: Sag es ihm. Rede mit ihm!
Kl: Du hast was getan, was Du nicht tun darfst! Du hast diesen Schwur verletzt, diesen Eid... diesen, diesen, diesen.... die Unverletzbarkeit, von, von, von... von einem unschuldigen, unverletzbaren... kleinen.... Kind! Überhaupt... die Unantastbarkeit, das ist auch bei großen so, man darf das nicht! Und das weißt Du! Und deswegen musst Du jetzt sterben! Du musst sterben, das ist so, Du hast den Ehrenkodex.... Du hast ihn gebrochen! Du bist einfach ein... ein....en...nnn.... ein Verbrecher. Ein Verbrecher. Das bist Du *holt aus und .... dreht sich um sich selbst, sticht aber nicht zu*... haaa... Scheiße! Das ist soo.... was machst Du.... das ist unglaublich! Wieso machst Du nicht einfach?!
Th: Na ja, es ist für immer und ewig. Und Du weißt das. Es passiert und das kannst Du nie mehr rückgängig machen, jetzt passiert was ganz wesentliches, und das ist gut so.
Kl: Das ist... *fängt an zu lachen*.... das ist so witzig... Du stellst Dich an, echt! Tinchen! Wir sind alle bei Dir! Ja, o.k.
Th: Du musst das ganz bewusst machen, ganz entscheiden, Dich ganz entscheiden, und das ist ein, das Bild von Deinem Papa, und das muss sogar zerstört werden, damit Dein Papa, wie er wirklich ist, darunter hervor kommt und Dich als Tochter annehmen kann. So hast Deinen Papa so im Kopf, dass der andere gar keine Chance mehr hat.
Kl: *atmet ruhiger*
Th: Und deshalb hast Du auch von meiner Seite die Erlaubnis und es ist gut, was Du tust.
Kl: Ja, das weiß, das weiß, das weiß, ich weiß es: Es ist absolut in Ordnung. Es ist wie... wie ein Spiel, das wir gespielt haben. Und das ist jetzt einfach... jetzt haben wir aufgehört. Jetzt ist Schluss mit dem Spiel. Wir haben es ausgespielt. Wir haben es ausgespielt und Du weißt das, und ich weiß das, und wir wissen das alle.
Und er sagt „Ja.“
O.k. Dann nimm jetzt den... dann nimm jetzt den Todesstoß. *atmet tief*
Wir machen das jetzt ganz einfach. Wir bringen es hinter uns, o.k.?
*atmet noch mal tief durch*
*holt aus*
*ein Mords-schrei* (im wahrsten Sinne des Wortes, er geht durch Mark und Bein)
*sie sticht zu, mehrere Male, bis es genug ist*
*krümmt sich selbst zusammen*
Th: Stell Dich mal hin! Stell Dich hin! Bleib stehen, ja, bleib stehen!
Kl: *atmet noch schwer*
Th: Und spür den Boden unter Deinen Füssen: Du stehst!
Kl: *richtet sich auf*
Th: Genau, Du stehst.
Kl: Es ist o.k., die sagen alle, es ist o.k.
Oh, manno, hhh.... *bewegt sich langsam*
Th: Ja, ist gut, geh ruhig ein bisschen hin und her, das ist gut so. Wenn Du magst, beweg Dich ein bisschen.
Kl: *geht ganz nah an die Wand* Der schnauft noch.
Th: Rede mit ihm!
Kl: Du schnaufst noch.
Er spuckt Blut!
Th: Ja. Rede mit ihm!
Kl: Es tut ihm leid. Ja. Mir tut es auch leid.
Th: Dann sag es ihm!
Kl: *hält sich an der Wand fest, rutscht an der Wand entlang nach unten, weint, schluchzt, wimmert*, wir sind fertig, wir sind so fertig.... Du kannst gehen.... geh! Geh! Geh! *weint, schluchzt* ist das.... ah.... *schluchzt und kann schwer reden*
Th: Sag ihm alles, was raus muss! Sag alles, was Du raus lassen willst!
Kl: *schluchzt und kämpft mit den Worten*, das bin ich. Ich hab einen Teil von mir selbst umgebracht.
Th: Ja.
Kl: Ja. Ich hab einen Teil von mir selbst umgebracht. Aber es ist o.k. Ich bin beides. Ich bin beides! Aah! Oah!
Th: O.k. dann schau Dir mal den Anteil an! Schau ihn an! Schau ihn an!
Kl: Ah... ich bin wieder lebbbnn... ich bin wieder lebendig! *atmet tief durch*, er hat Platz gemacht, sagt er, für mich.
Th: Welcher Teil von Dir kommt jetzt durch? Welcher Teil von Dir kommt hoch? Schau mal hin!
Kl: Ich kann nix sehen, ich kann es nur fühlen, ich bin drin.
Th: Ja, ist o.k.
Kl: Ich bin autonom. ICH bin autonom. ICH bin autonom.
Th: Spürst Du Deinen Körper?
Kl: Ich spür mich ganz. Ich spür mich ganz. Ich bin ganz. Ich bin autonom.
Th: Bist Du jetzt eine?
Kl: Eine einzige!
Th: *lacht*
Kl: *lacht auch*
Th: Je, den anderen hast Du umgebracht.
Kl: Da sind immer noch die ganzen Legionen! Meine „Millionen Legionen“ sind da und die gucken mich alle an!
Th: O.k. Guck mal, ob Du ein einziges Körpergefühl hast: Bist Du, allein, in Deinem Körper? Bist Du da?
Kl: *reckt sich, streckt sich, dehnt sich, geht in die Knie, wieder hoch*
Ja, oh ja! *atmet erleichtert aus* JA! *fängt an, ganz locker und leichtfüßig zu gehen*, ja, ich bin da. Ja, ich bin da! Das sagt es so ganz ruhig: „Ja, ich bin da.“
Das macht gar kein großen Aufhebens.
Th: Ja, weil es ist normal, dass Du da bist.
Kl: Ja, das ist ganz normal. Ich bin da, klar, logisch. Wo ist das Problem? So!
Th: Gut, dann schau Dich doch mal um: Wie sieht dieser Teil aus, den Du jetzt umgebracht hast, wie sieht der jetzt aus? Schau ihn Dir an!
Kl: Der fällt in sich zusammen.
Th: O.k. Hast Du ihm noch was zu sagen? Er hat Dich immerhin jahrelang begleitet. Er hat Dich mit der Flasche animiert...
Kl: *blickt eine Zeit lang in Richtung der Wand*, *verneint*
Th: Nein?
Kl: *verneint*, der ist nicht mehr da. Ich sehe nix mehr. Der Platz ist leer. Ja. Er ist leer, wobei ich Angst hab, dass er doch noch da ist, die ist schon da (die Angst).
Th: Dann zeig ihm das auch.
Kl: Ich hab Angst, dass Du trotzdem noch da bist, auch wenn der Platz jetzt leer ist.
Th: Hast Du Angst, dass er unsichtbar ist?
Kl: *bejaht*
Th: Na ja, man bräuchte ja nur eine Flasche zu holen, dann würde er sofort wieder sichtbar werden.
Kl: Hm, der Geist in der Flasche. Ich kann noch mit ihm reden, sagt er.
Th: O.k., dann tu es. Und hör mal, was wer zu sagen hat, jetzt! Weil er kriegt jetzt die Gelegenheit mit Dir zu reden. Sag es ihm!
Kl: Ich will mich hin setzen.
Th: O.k., dann komm wieder auf die Matratze. *führt sie zurück zur Matratze*
Kl: Du kommst mit, gell?
Th: Ja. Ach so, er! *
Kl: *lacht*, ja!
Th: Du hast ganz, ganz warme Hände, ganz toll.
Kl: Ja, es ist ein Geist, es ist ein Geist, das stimmt, es ist ein Geist. O.k. *atmet durch*, trotzdem, ich fühl mich besser! Ah.... das war GUT!
Th: Das war saugut! Das hast Du super gemacht!
Kl: *lacht*, das tut richtig gut. Harakiri, nee, nicht Harakiri, doch, ein Stückweit....
Ja, also, jetzt, was für ein Teil ist denn da jetzt noch da? „Die Gedanken.“, sagt er. „Die Gedanken kann man nicht erstechen.“, na Danke! Für den Tipp!
Th: *lacht*, die Gedanken verweht der Wind, mal davon abgesehen, aber das macht ja nix.
Kl: mhm, *bejaht*, das stimmt. Das stimmt!
Th: Wenn die Substanz weg ist dann....
Kl: Man, genau! Das bringt mich zu dem Bild! Das ist ein guter Link, das ist dieses Bild! Das ist es: Die Gedanken.... die Gedanken, die kann ich.... das ist wie dieses Traumbild – das kann ich auseinander nehmen und neu zusammen setzen. Das ist ... Du hast gar keine... Du hast keine Macht mehr!
Th: Ja.
Kl: Ja, das stimmt! Die Stimme ist auch viel leiser, die Stimme ist viel leiser, Du bist lange nicht mehr so mächtig! Ja, das stimmt, das stimmt, das bejaht er. ES, es ist schon nicht mal mehr ein er, es ist nur noch ein *es*.... es ist nur noch so ein... „War was?“.
Th: O.k. Jetzt holen wir trotzdem noch Deinen Vater mit hinzu, weil der soll das auch wahr nehmen.
Kl: O.k.
Th: Dein Papa, von heute, den Du magst.
Kl: Oh yeah, komm Du mal, Papa. Papa! „Ich hou kei Zeit!“
Th: *lacht*, das ist die beste Ausrede, die es gibt. Er weiß, um was es geht, ja, ja.
Kl: Zeit hast Du noch nie gehabt, Blödmann. Du kommst jetzt her! Du bist auch mein innerer Vater, Du musst machen, was ich sage. O.k. Hey, man, echt, ich komm mir vor mir... hab ich ein gutes Bild: Ihr seid alle meine Hündchen, und ich halt Euch! Und ihr macht was ich sage, verdammt noch mal, ihr tanzt jetzt nach meiner Pfeife.
„Hm, ja, noch nicht ganz.“, sagt er, hm, ja, o.k., gibt es noch einen Haken? Na gut, also jetzt komm mal her! Aber so weit kommen wir noch, dass ich das bestimme. Das ist... das ist.... so weit kommen wir noch!
Th: Du musst das irgendwann gar nicht mehr bestimmen, irgendwann ist er einfach hinter Dir und steht für Dich ein. Irgendwann macht er das.
Kl: Das dauert noch.... neeee!
Th: Das kann schnell gehen, er lernt schnell.
Kl: Schauen wir mal, lassen wir es mal offen. Also, Du, ich hab jetzt hier einen Teil irgendwie abgemeuchelt... äh... durchgedingst...äh... abgestochen. Guck mal! Ja, das hab ich gut gemacht, sagt er. Mhm.
Th: Da hätte er sich ja auch mal dran beteiligen können, ne? Er ist ja erst Dein Schatten gewesen..... und das wäre seine Aufgabe: Er hätte normal für Dich da sein müssen.
Kl: Das gleiche hab ich gerade gedacht: Du hättest ja ruhig ein bisschen helfen können! Genau das hab ich gerade.... hättest ja ruhig ein bisschen helfen können! „Na, dazu bin ich zu schwach.“, sagt er. Ja.
Th: Er will der schwache Papa bleiben, ja?
Kl: Ja. Er ist zu schwach. Du bist zu schwach, klar, ich war schon immer stärker als Du. Na ja, nicht immer, aber später schon. Man was für ein Spiel hast Du mit mir gespielt! Ich kapier es nicht. Was für ein Spiel hast Du mit mir gespielt, echt!
Th: Ist das so was wie: Er hat seine Schwäche gelebt, damit Du stark wirst? Ich meine, das wäre abartig, aber... frag ihn mal: Was sollte da denn?
Kl: Papa, hast Du... war das so ein Spiel, dass Du schwach warst und ich damit stark werden kann? Hm, na ja, nee, ja, das ist eher so: Das hat es bedingt. Das ist automatisch. Das hat es bedingt...
Th: Du hattest keine andere Chance, Du musstest stark werden, sonst hättest Du es nicht überlebt.
Kl: Genau so. Oder es war die Folge.
Th: Er hat es nicht Dir zuliebe gemacht, sondern er war einfach schwach und hat nur für sich gelebt, so was?
Kl: Die Folge war, dass ich das dann eben ausgefüllt habe, weil ich habe ja sowieso den Platz meiner Mutter ausgefüllt, sagt er gerade. Weil die ist ja dann gegangen, und dann bin ja ich da an ihre Stelle. Und ich hab ja alles gemacht.
Th: Hol nur mal Deine Mutter herbei und sag ihr das auch noch mal, in dem Zusammenhang, und zeig ihr wie weit Du gegangen bist, bis heute.
Kl: Ja, Mama, komm doch mal! Mhm. Guck mal! Ich bin sogar in Deinem Bett gelegen. Auf Deiner Seite, wo Du eigentlich hin gehörst. Da bin ich gelegen. Und hab neben Deinem Mann geschlafen. „Ja, das ist bedauerlich.“
Th: Sie hat den Platz zurück gelassen, sie ist verschwunden, Deine Mama hat sich aus dem Staub gemacht. Warum auch immer, sie ist weg.
Kl: „Das war so abgemacht.“, sagt sie.
Th: Ah ja. Mit Dir oder mit Deinem Papa?
Kl: Mit uns allen.
Th: Ah ja.
Kl: O.k., es war so abgemacht, schön und gut, es war so abgemacht und trotzdem: Ist es schön? Ich meine – ist es schön??? Ist es irgendwie... es ist doch egal, ob es abgemacht ist, das interessiert mich jetzt überhaupt nicht, ob irgendwas abgemacht war, das finde ich total bescheuert! Echt he! Abgemacht!!! So ein.... o.k., selbst wenn, das ist jetzt egal, das ist mir jetzt egal, ich will wissen, ob das GUT war???
„Man soll nicht werten.“, was man soll nicht werten?
Th: Dann zeig ihr mal, was Dein Körper erlitten hat, in der Zwischenzeit, und wie häufig Du flüchten gehen musstest und so weiter... war das auch abgemacht?
Kl: Pass mal auf, ich hab auch eine Tochter, genau, DAS sag ich Dir jetzt! Ich hab auch eine Tochter. Was wünsche ich mir für meine Tochter? Ich wünsche mir für meine Tochter, dass es ihr gut geht, ich will, dass sie... ich wünsche mir das Allerbeste nur für sie! Und jetzt? Und Du? Guck Dir Deine Tochter an! Ich bin Deine Tochter! Guck sie Dir an! Guck, was ich gemacht hab: Ich hab 10 Jahre lang gekifft, ich weiß nicht wie lang gesoffen, ich hab... oh man... echt, immer gekämpft, ich hab versucht, mich umzubringen... man, ich hab mir selbst weh getan, ich hab mit dem Kopf auf den Boden geschlagen... lauter Scheiß hab ich gebaut! Na gut, nicht alles, aber es waren ganz schön blöde Sachen dabei, also ich mein... echt irgendwie krank, und das jahrelang.... wuoh... weiß nicht, hab immer gekämpft!
Th: Schau mal, ob Du sie erreicht hast. Sie hat sich aus dem Staub gemacht, Du hast gekämpft, schau mal, ob Du sie erreicht hast.
Kl: Hast Du mich gehört? „Ja.“ Und? Hast Du Dir das für mich gewünscht? „Nö.“ Mama, warum... warum ist das dann alles...? Ach Gott, hey, komm mir nicht damit! Jetzt sagt sie „Du bist daran gewachsen.“
Th: *lacht*, das ist aber Dein Verdienst, nicht ihr Verdienst.
Kl: *knurrt*, ach ihr seid mir alle, echt... ihr ganzen... ihr seid mir alle... ich weiß nicht, ihr könnt mich mal, oder irgendwie.... ich weiß nicht, ich bin unzufrieden, das gefällt mir so nicht! Ihr seid überhaupt nicht... ihr nehmt gar keinen Anteil! Ihr nehmt überhaupt keinen Anteil! Das bin ich, ich bin Eure Tochter, und ihr nehmt keinen Anteil an mir! Ich bin hier, ich bin Eure Tochter! Und es ist Euch alles scheiß egal, was mit mir ist, das ist Euch alles scheiß egal, von klein auf! Ich war Euch scheiß egal! Mein Gott, echt, das kann doch nicht wahr sein! Das kann doch nicht wahr sein, dass man... dass man ein Kind hat, das einem scheiß egal ist. Kann das noch wahr sein? Ich meine: Ist mir mein Kind scheiß egal?
Th: Nein, das ist nicht in Ordnung. Mama und Papa haben hinter dem Kind zu stehen. Punkt.
Kl: „Ja, das stimmt.“, die stimmen mir zu, ich war ihnen scheiß egal! Ihr war ich scheiß egal (zeigt nach rechts) und ihm auch (zeigt nach links). Er hat mich benutzt, sie hat mich einfach links liegen lassen, und ich hab sie nicht interessiert! Man, was seid ihr denn für Leute, echt, weißt Du, da fällt mir nur eines ein, ja, irgendwie... wenn Du heutzutage einen Tisch machen willst, oder den verkaufen willst, dann musst Du drei Jahre Ausbildung machen... und Schreiner lernen, ja? *wird lauter* Aber Mutter und Vater, das können solche totalen Flaschen wie ihr, die können das einfach werden! Die müssen keine Prüfung machen! Die müssen nicht prüfen: Können wir das überhaupt? Können wir Kinder groß ziehen? Ooooh! *knurrt aggressiv*
Nein, die dürfen einfach Kinder zeugen, und dürfen sie in die Welt setzen und dürfen machen mit denen, was sie wollen, sie sogar... was weiß ich.... misshandeln und links liegen lassen und, und, und.... mein Gott ist das armseelig!
Th: Ja.
Kl: Ich bin so wütend! Wütend bin ich! Wütend! Auf dieses ganze Fuck - System!
Th: Ja. Und spür mal diese Power, die dahinter ist. Das ist aber auch Lebenspower, die Du jetzt hast. Vielleicht haben die zu wenig Lebenspower gehabt, frag sie mal, wenn der immer nur sich an dem kleinen Mädchen verging, Deine Mama haut ab, stirbt einfach weg.
Kl: Ja, mhm, klar, wie so halb... Batterie halb leer...
Th: *lacht*
Kl: Du bist einfach eine Turbobatterie, da haben sie ein Problem natürlich gekriegt.
Th: *lacht* Ja. Die musst man aufladen! Die sind immer so halb leer, noch nicht mal halb, so viertel... so „Bouuh... ich bin so... ich muss mich mal laden. Wo ist die Ladestation?“
Th: Ja. *lacht herzlich*, so nach dem Motto: Du bist denen vielleicht auch ein bisschen zu viel gewesen, oder?
Kl: *lacht*, kann sein... „Ha, kannst Du mal ein wenig Deinen Mund halten? Ha, kannst Du mal ein wenig runter drehen, hu, bist Du heut wieder aufgeweckt!“
Th: Tja, viele Eltern wünschen sich offensichtlich angepasste Kinder, ne?
Kl: Mhm, ich hab nicht rein gepasst. *lacht*
Th: Wenn nicht, kriegen sie Ritalin, so ungefähr.
Kl: Meine Oma hat mal gesagt, ich wäre ihr Sargnagel. Na toll, und ich hab gesagt, das ist ein Kompliment. Das bin ich gerne.
Th: Ja.
Kl: Nein, ich hab gesagt, ich bin aber ein gutaussehender Sargnagel.
Ja, doch ja, ich merke das auch, ich bin so richtig... echt... das ist irgendwie, das kann ja wohl nicht sein, das muss man irgendwie... das muss man ändern. So was kann nicht sein. Das muss man irgendwie.
Th: Gut, dann gib ihnen jetzt die Chance: Wenn sie wieder irgendwas gut machen wollen, dann so wenigstens ab sofort hinter Dir stehen.
Kl: JA! Wisst ihr was? Ich hab eine Idee! Ich hab eine voll geniale Idee! Und zwar: Ihr könnt mir nämlich helfen, JETZ! Jetzt könnt ihr mir helfen. Ihr habt in der Vergangenheit so viel Scheiße gebaut... *lacht*... ihr seid die vollen Luschies, echt, die vollen Loosereltern, gewesen... „Joooo.“, die stimmen mir zu, „das waren wir.“ *lacht*
Th: *lacht*, dass sie ein Einsehen haben, na, das ist doch schon mal was.
Kl: Ja. Das war ihr auch. Und jetzt, jetzt machen wir alles neu. Und jetzt, jetzt können wir zusammen arbeiten. Und jetzt könnt ihr mir eigentlich helfen, ja? Ihr könnt mir helfen, dass wir... irgendwie... dass mir aus dem ganzen, was da passiert ist, ich möchte daraus was machen. Ich möchte irgendwie... kreativ werden damit. Ich will, dass das umgesetzt wird, in kreative Energie! Ich will Kreativität. Das will ich. Und ich will, dass die in mein Leben fließt. Das ist meine Absicht. Und ihr habt die Aufgabe, mir dabei zu helfen! Das habt ihr nie getan! Ihr habt mich immer nur gebremst. Egal, was ich machen wollte, immer nur kam die Bremse von Euch. Ihr habt mich gebremst, wo es nur ging. Und jetzt? Jetzt will ich das nicht mehr! Ich will nicht mehr, dass ihr mich bremst. Ich will, dass ihr mir helft, dass es raus kommt, dass ich es raus lassen kann. Dass ich was damit anfangen kann! So wie ein Maler, der ein Bild malt, oder ein Bildhauer, der eine Statue klopft oder irgendwas tut, ja? Und ich möchte mit der Energie was anfangen, ich möchte sie nicht mehr bremsen. Weil das hab ich nämlich gemacht. Jahrelang. Meine Energie gebremst. Runter gebremst. Runter gebremst. Runter, runter... mit Eurer Hilfe. Und damit ist jetzt Schluss!
Th: Ja. Das müssen sie Dir versprechen, guck mal, ob sie das hin kriegen.
Kl: O.k. Könnt ihr mir das versprechen? Als ihr müsst Euch erst mal zusammen hocken, man, wo hockt ihr? Vater hockt da (zeigt ganz nach links), Mutter hockt da (zeigt ganz nach rechts).
Th: *lacht*, na irgendwann waren sie doch mal zusammen? Irgendwann müssen sie wenigstens mal zusammen gewesen sein.
Kl: Rutscht mal ein bisschen....
Th: Rutscht mal zusammen! *lacht*
Kl: *lacht auch*, also das finde ich echt unglaublich! „Ja, o.k.“.... noch ein bisschen! Die genieren sich, als würden sie sich das erste mal sehen? Ihr habt Kinder gekriegt, ja? Ah ja, jetzt, jetzt rutschen sie... ah, da ist eine Bank, o.k., setzt Euch mal dahin! Geniert Euch doch nicht so! Man, ich bin es, Eure Tochter! Oh nee... o.k. endlich, jetzt sitzen sie nebeneinander, es wurde auch Zeit, also echt, das kann ja wohl nicht sein, ihr stellt Euch an... man! Jetzt gucken sie mich an! *freut sich diebisch*, total bedröselt, so auf die Art „Sprich!“... *lacht*
Ja, also, könnt ihr mir versprechen, dass ihr jetzt hinter mir stehen wollt und mir helfen wollt? Die überlegen noch.
Th: *lacht*, die haben Schiss vor der Aufgabe, ne? Tag und Nacht müssen sie voll Aktion bringen.
Kl: Was gibt es denn da zu überlegen? Die sind so klein, ich bin so groß. Jetzt hab ich das Bild: Ich bin groß, die sind klein. Die können gar nicht hinter mir stehen. Das geht gar nicht. Die muss ich erst groß.... die müssen erst groß werden.
Th: Die müssen erst erwachsen werden.
Kl: Die müssen wachsen! Ich bin viel zu groß, guck mal, ich bin so ein Riese *zeigt es mit den Armen*, und die hocken auf so einer kleinen Bank da – wenn die sich hinter mich stellen zerquetsche ich sie!
Th: *lacht*, dann musst Du aufpassen auf Deine eigenen Eltern. Ein weit verbreitetes Phänomen. *lacht*
Kl: *lacht auch* UNGLAUBLICH!
Th: In Wirklichkeit sind die Eltern die Kinder, ich weiß.
Kl: Das ist unglaublich, unglaublich, und dieses Bild ist göttlich! Ihr seid ja plötzlich so klein, was ist mir Euch passiert? Ja. Das ist ein gutes Bild. Mein Gott, echt, ich find das cool, ich finde die Innenwelt cool. Das ist genial!
Th: Die ist ehrlich.
Kl: Mhm. Ihr könnte höchstens dahinter krabbeln... nee, also, jetzt müssen wir irgendwie... ich muss Euch was von meiner Energie geben, oder so?
Th: Nee, nee, nee.
Kl: Oder wie geht das?
Th: Nein, nein. Die sollen sich zurück erinnern, es gibt so einen Symbol-Papa und eine Symbol-Mama, Papa weiß, was Papa sein bedeutet und Mama auch. Die sollen sich die Urbilder holen. Die Ursymbole.
Kl: Ah ja, o.k.! Gut, macht das mal!
Th: Und wenn es eine Mama aus Afrika ist, egal.
Kl: Also Ursymbol ist für die Mama die Mutter Erde.
Th: Ja, so was, und für den Papa?
Kl: Und für den Papa... Papa, was ist denn für Dich das Ursymbol?
Th: Irgend so was, weißt Du, so ein... keine Ahnung... ein Ritter oder einer, der beschützen kann, der da ist, der dafür sorgt, ein Bauer vielleicht.
Kl: Der Gott eigentlich, in dem Sinne.
Th: Ja, es sollte schon ein menschliches Symbol sein.
Kl: Ja, finde ich auch, es sollte irgendwie anders sein, denn das ist zu schwebend, zu... macht es mal bitte menschlich! Sie hat Mutter Erde, er hat Gott, ihr seid echt.. unglaublich! Solche Dimensionen? Erst so klein, dann so groß?!
Th: *lacht*
Kl: Jetzt mal ganz... eine Figur, eine Figur bitte! Irgendwas zwischendrin, irgendwas handliches. Hm.... herrgott, jetzt komm, kriegst jetzt ein Vater-Symbol her oder nicht? Kann das noch sein? Der sucht und sucht... ratter, ratter, ratter...
Th: Ja, der kennt sich da nicht so aus. Irgendein Energiebild, was für die Familie da ist, was sie versorgen kann, was beschützt, der mutig ist, der kämpfen kann, der dafür eintritt...
Kl: Ah ja, ich hab es! Da ist jetzt mal jemand, der hat so eine Sense in der Hand... nee, nicht Sense, so ein... was ist denn das?
Th: Zepter?
Kl: Was hast denn Du da in der Hand? Ja, so etwas von... wie ein Bauer steht er da. So ein Ernährer. Ein Ernährer. Also, ja, der sieht rustikal aus, stark, kräftig, rotwangig, „Ich kann eine Familie ernähren!“, sagt er. Gut. Danke. Jetzt brauchen wir noch eine Mutter. Ah ja, o.k., da ist jetzt dann gleich die Mutter mit dem Baby und so, mit so einem langen Gewand, und mit so langen Haaren... und so ganz schön, klassisch. Gut. Jetzt hab ich sie. Jetzt habt ihr Euch.
Th: Genau. Da sollen Deine Eltern ein bisschen was davon lernen.
Kl: Ihr sollt Euch mal was an Energie von denen da abzapfen.
Th: Genau. Sich wieder erinnern heißt das ja auch. Wahr nehmen, wo sie her kommen, Mama und Papa sein.
Kl: Könnt ihr das? Puuh, die müssen erst mal in die Lehre gehen.
Th: Ja, ist o.k.
Kl: *räuspert sich*, also jetzt, dann geht mal in die Lehre, ja, ich warte hier. Also, der bringt dem jetzt alles bei... Du meine Güte, echt hey...
Th: *lacht*
Kl: ... wie das alles geht, und was man da machen muss, und dass man für die Mutter da sein muss und für die Kinder, und sich Zeit nehmen muss und dass es nicht nur darum geht... und überhaupt, und alles und so... oh ja, und die Mutter, die kriegt beigebracht, dass man sich nicht ständig mit irgendwelchen Drogen weg beamt, und... und das Kind annimmt, genau, und schon im Mutterleib annimmt... ah ja, o.k. ... die kriegen jetzt hier alles.... die machen hier ein paar Jahre, 20, 30.. pff.... das dauert!
Th: Das dauert, *lacht*, Grundlehrgang.
Kl: *lacht auch* Super, echt. Puh... die sind ganz neugierig, gell?
Th: Ja, das gehört dazu.
Kl: Jetzt wachsen die langsam.
Th: Außerdem sind sie Mann und Frau füreinander, Dein Papa hat jetzt nämlich endlich eine Gespielin, mit der er seine Lust teilen kann.
Kl: Hm, die wachsen, die wachsen, die werden größer... jetzt bin ich in so einem Königsbild drin, das ist auch voll schön, so der Vater, der reitet raus, mit dem Pferd, und die Mutter, die ist... die lernt stricken und sticken und keine Ahnung, was sie alles macht, wobei ich das Bild blöd finde, aber das ist jetzt egal... ist ja wurscht, ich muss jetzt ja nicht werten, jetzt macht einfach... o.k. sie werden größer, werden größer, werden flügge... ah ja, jetzt regt sich da sexuell auch was! Mhm! Mhm. Mhm. Ah, die finden sich interessant! *lacht*... so... jetzt ... können wir mal langsam...
Th: Ein bisschen schüchtern...
Kl: Ah ja, gut, er hat jetzt total eine Ausstrahlung! Eine Energie! Wow! Das ist ein richtiger Mann!
Th: Und? Ist das in Ordnung, Dein Papa?
Kl: Ja, das ist ja jetzt ein Mann?! Mein Papa ist ein Mann! Ja, sag mal, das hab ich ja gar nicht gewusst! Ein Mann, ein richtiger Mann! Mit Energie! Mit Kraft! Mit Stärke! Mit Standbeinen, der hat Beine! Das ist es, der hat keine Beine gehabt. Man das mit den Beinen zieht sich durch und durch. Meine Mutter auch nicht. Jetzt steht er. Der hat Beine, ganz starke Beine, der steht da, der hat Standbeine, auf denen er stehen kann, und Wurzeln! Und Du? Mutter? Du bist weich, und liebevoll.... *mhm*, *genießt es*... oh, und Dir kommt zum ersten Mal die Idee, dass es vielleicht schön ist, dass ich auf die Welt komme! Dass es vielleicht schön ist, mich empfangen zu haben. Dass es vielleicht ein Geschenk sein könnte. Dass es vielleicht gut ist. Es mal anzunehmen. Sie kommt zum ersten mal auf die Idee es anzunehmen.
Th: *bejaht*
Kl: Jetzt sehe ich, dass sie sich ihren Bauch streichelt. Das ERSTE MAL! Glaubst Du es, die streichelt das erste mal ihren Bauch! WUAH!!! *total erstaunt und erfreut*
Th: Die freut sich auf Dich!
Kl: Die freut sich auf mich, ich spür es! Ah. Ist das Zeit geworden! Man, hab ich da lang drauf gewartet! *atmet erleichtert auf*
Ja, jetzt kommen sie langsam, jetzt sagen sie, jetzt sind sie langsam bereit, sich hinter mich zustellen. Puh, weil sie jetzt auch begreifen, was es bedeutet, mich zu lieben. Und ihr zwei seid verbunden! IHR! Ihr beide! Ihr macht Euer Ding, ihr gehört zusammen! Ich bin NUR das Kind! Ich bin NUR das Kind, mehr nicht. Damit das mal gleich klar ist. Für nix anderes zu gebrauchen.
Th: Schau mal, ob Du Dich als Kind Deinem Vater anvertrauen kannst, jetzt.
Kl: Ganz vorsichtig. Ganz vorsichtiges herantasten. Er ist ein anderer.
Th: Sag es ihm.
Kl: Du bist ein anderer. Oh ja, er weiß, er weiß, dass ich viel erlebt hab und dass viel in mir drin ist, was mich vor ihm ängstigt, aber er hat sich geändert, sagt er, und er möchte es wieder gut machen, er möchte sich.... ja... ich kann... das musste mir aber erst noch... also.... das musst Du...
Th: Das muss er richtig beweisen.
Kl: Ja, das muss er beweisen. Da.... *zeigt Skepsis*
Th: Ja, o.k., gut, aber gibst Du ihm eine Chance?
Kl: Ja.
Th: Dann sag ihm das.
Kl: Ich gebe Dir eine Chance, aber Du musst langsam tun. Ganz langsam. Weil ich hab überhaupt kein Vertrauen. Überhaupt keines. Null. Ich kann Dir immer noch nicht vertrauen, und ich brauch ganz viel Zeit, damit ich das aufbauen kann. Also, ich meine, ich ... weiß nicht, wie viel Zeit ich im Sinne von Zeit brauch, aber ich brauch jedenfalls... das geht nicht so schnell.
Th: O.k. Guck mal, ob er ein Ja dazu hat. Auch er muss dazu ein Ja haben.
Kl: Ja. Ja, wir können uns Zeit lassen.
Th: Dann ist es ihm wohl ehrlich.
Kl: Ja, wir können uns Zeit lassen. Alle Zeit der Welt. Wir haben alle Zeit der Welt. Er will nur, dass es wieder gut wird.
Th: O.k. Was ist mit Deiner Mama? Macht die auch mit? Bleibt die da? Frag sie mal, oder schau.
Kl: Mama? Was ist mit Dir? Sie sagt, sie muss ganz viel dafür tun. Sie muss da ganz viel dazu beisteuern, da muss sie ganz viel auch mit tun, damit das funktioniert. Ja, und? Machst Du es? Ja, sie will es versuchen. Was heißt, Du willst es versuchen? Machst Du es oder machst Du es nicht? Sie weiß nicht, ob sie es kann. Oh man, hey, Du hast doch gerade eine Ausbildung gemacht, was weiß ich wie viele hundert Jahre, echt, man! Ja, o.k., ja, wir können es ja mal probieren. Sie traut es sich noch nicht zu. *knurrt*, sie ist noch zu jung, sie muss noch wachsen. Du musst noch wachsen? Also lang warte ich hier nicht mehr, das sag ich Euch. Was brauchst Du denn noch? Selbstvertrauen. Die hat noch nicht genug Selbstvertrauen.
Th: Sie soll ruhig mit ihrer Urmama in Kontakt bleiben. Also sie soll weiterhin die Verbindung halten, mit dem Hintergrund, mit dem Urgrund, wenn Du so willst. Mit dem, was Mensch sein bedeutet, Mama sein bedeutet...
Kl: Genau das ist es, Du musst Dich mit der Erde verbinden, das ist es, Du musst Dich erden! Du musst Dich erden! Erden! Wenn Du Dich erdest, meine liebe, gute Mama, dann kriegst Du nämlich Vertrauen. Weil die Erde.... die Sonne, die geht jeden Tag auf, die Bäume, die wachsen, die Blumen, die wachsen, im Frühling, der Schnee fällt, der Regen kommt... alles geht sein Gang... alles total vertrauensvoll, es hört nicht auf! Das ist Vertrauen. Das ist: Alles geht seinen Gang. So fließt der Fluss, Du kannst ihn nicht schieben und nicht anhalten, das ist irgendwie... Du musst Dich erden, wenn Du dieses Gefühl hast, wenn Du dieses Gefühl hast, mit der Erde EINS zu sein, dann weißt Du, was Vertrauen ist. Weil... da ist ganz viel Fülle da, da ist ganz viel Nahrung da, da ist ganz viel Sonne da, da ist einfach alles, es ist so viel da, die Erde ist so gut, die ist so voll mit allem. Und Du musst keine Angst haben, dass DU verhungerst oder so, oder das irgendwie was passiert. Ja. Mhm. Ja. Das ist ganz wichtig ja. Jetzt hat sie sich, was weiß ich wie lang, auf die Erde gelegt und sich geerdet... Ja, sie macht mit! So! Jetzt! Man, hey, kommt her jetzt!
Th: *lacht*
Kl: O.k. dann macht mal! Stellt Euch mal hinter mich! Mal gucken, wie sich das anfühlt, oder?
Th: Ja, dass Du es einfach mal spürst, wie das ist.
Kl: *hat die beiden Gestalten, Vater und Mutter, jetzt in ihrer Innenwelt hinter sich gestellt*, Buoha.... jaaaaaa..... *genießt es*... die stehen hinter mir und einer, also...wo steht denn jetzt wer... also.... hier ist meine Mutter, hier auf der linken Seite und auf der rechten Seite ist mein Vater und die halten ihre Hand auf meine Schulter. Und ich sitz auf dem Thorn, weißt.... also die sitzen einfach nur hinter mir... und ich bin da, hier ist mein Reich, hier vorne... ich hab, ich bin... ich regiere!
*streckt sich, reckt sich*, man, das ist Klasse!
Th: (Spielt ruhige Musik ein)
Kl: *genießt das Bild*

Kassette ist zu Ende.

Ulla geht am Schluss noch mal in das Bild vom Anfang zurück und guckt, was mit der Leiter ist, wo die jetzt hin führt. Sie führt nun auf die Erde. Den großen, weiten Planeten Erde.